Mit einem eigens eingerichteten Antikorruptionsbüro gibt es einen festen Ansprechpartner sowohl innerhalb der Stadtverwaltung als auch nach außen in der Stadtgesellschaft. Sie ist erste Anlaufstelle für alle Fragen rund um das Thema, nimmt Informationen zu Verdachtsfällen entgegen, koordiniert deren Abklärung und sensibilisiert die Mitarbeiter. „In jedem Bereich werden Entscheidungen getroffen, die für andere nützlich oder schädlich sind. Deshalb kann bei ihm niemand sagen, dass Korruption bei ihm unmöglich ist“, betont Sven Aust, seit 2009 Anti-Korruptions-Koordinator. Er sieht daher in der Korruptionsprävention eine wesentliche Aufgabe, etwa durch das Angebot von Schulungen und den Hinweis auf die verwaltungsinternen Aufnahmebeschränkungen Geschenke (zehn Euro als Obergrenze) jedes Jahr in der Weihnachtszeit.
Korruption kennt keine Grenzen. Weder politisch, noch geografisch oder hierarchisch. Deshalb sind die Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfung nicht mehr auf einzelne Institutionen beschränkt. Sie haben nationale, oft internationale Auswirkungen. Transparency International, eine globale Nichtregierungsorganisation, spielt eine wichtige Rolle bei der Koordinierung der Korruptionsprävention. In mehr als 100 Ländern wurden nationale Chapter gebildet. Für Deutschland ist Transparency International Deutschland eV zuständig. Transparency Germany arbeitet gemeinnützig und ist politisch unabhängig. Inzwischen hat sich Transparency Germany als wichtigste Organisation im Kampf gegen Korruption etabliert und fungiert als Ansprechpartner für Medien und Experten bei Gesetzesvorhaben.
Die Stadt Leipzig ist seit Januar 2011 durch einen entsprechenden Stadtratsbeschluss Mitglied von Transparency Germany. Der Zulassung ging eine Überprüfung bestimmter Kriterien (Integrität, Glaubwürdigkeit und Transparenz) voraus. Der kommunale Antikorruptionskoordinator engagiert sich aktiv in verschiedenen Foren bei Transparency Germany und steht über das Netzwerk in engem Kontakt mit anderen Kommunen.