Leipziger Musiker sagen Ja trotzdem!

Die letzte Nacht, in der wir getanzt haben, ist lange her. Die Koronapandemie ist beängstigend, lässt Menschen sterben und setzt daher jeder Ausschweifung restriktive Grenzen. In der Vergangenheit wurde jedem, der bis zum Morgengrauen von Musik mitgerissen werden wollte, ein digitaler Stream als Ersatz hinterlassen, auch als Erinnerung an die Zeit vor dem Virus: Hallo, erinnerst du dich? Seit Beginn der Pandemie wurden digitale Angebote als letzte Bastion der Kultur gemacht – mit DJs, Produzenten sowie mit Bands und Orchestern. Langfristig fanden die Formate jedoch selten ein Publikum. Eine neue Serie aus Leipzig versucht nun Nachhaltigkeit zu erreichen und gibt …
Die letzte Nacht, in der wir getanzt haben, ist lange her. Die Koronapandemie ist beängstigend, lässt Menschen sterben und setzt daher jeder Ausschweifung restriktive Grenzen. In der Vergangenheit wurde jedem, der bis zum Morgengrauen von Musik mitgerissen werden wollte, ein digitaler Stream als Ersatz hinterlassen, auch als Erinnerung an die Zeit vor dem Virus: Hallo, erinnerst du dich? Seit Beginn der Pandemie wurden digitale Angebote als letzte Bastion der Kultur gemacht – mit DJs, Produzenten sowie mit Bands und Orchestern. Langfristig fanden die Formate jedoch selten ein Publikum. Eine neue Serie aus Leipzig versucht nun Nachhaltigkeit zu erreichen und gibt … (Symbolbild/NAG)

Die letzte Nacht, in der wir getanzt haben, ist lange her. Die Koronapandemie ist beängstigend, lässt Menschen sterben und setzt daher jeder Ausschweifung restriktive Grenzen. In der Vergangenheit wurde jedem, der bis zum Morgengrauen von Musik mitgerissen werden wollte, ein digitaler Stream als Ersatz hinterlassen, auch als Erinnerung an die Zeit vor dem Virus: Hallo, erinnerst du dich?

Seit Beginn der Pandemie wurden digitale Angebote als letzte Bastion der Kultur gemacht – mit DJs, Produzenten sowie mit Bands und Orchestern. Langfristig fanden die Formate jedoch selten ein Publikum. Eine neue Serie aus Leipzig versucht nun Nachhaltigkeit zu erreichen und gibt der Kulturszene mehr als nur virtuellen Applaus. Der Titel selbst ist wie ein Versprechen, nicht zu verzweifeln: „Trotzdem, ja!“.

Eindruck aus dem Stream von „Trotzdem ja“. Quelle: cfm

Ein Raum für Leipziger Musik

Seit Mitte November gehen in Barcelona (Gottschedstraße) jedes Wochenende und jeden Mittwoch die Lichter für diese Form des Vertrauens an. Dort werden jetzt Plattenspieler aufgestellt und Verstärker gestartet. Es gibt natürlich kein echtes Publikum, sondern mehrere Kameras und einen Live-Stream. Zu Beginn der Sendung stehen Leipziger Künstler auf den Decks, die sonst die Nächte in den Clubs der Stadt unvergesslich machen. Jetzt sind sie meistens in der Warteschleife – ab und zu nehmen sie neue Musik auf, verleihen Listen auf Spotify Solidarität und machen Fotos für Instagram. „Huhu, wir sind auch noch da!“ Aber es gibt keine Spur eines wirklichen Raums für ihre Kreativität.

Im „Barcelona“ ist das anders. Ein Ort des Essens und Trinkens ist jetzt ein Zufluchtsort geworden. „Wir geben Künstlern eine Bühne, die unter den gegenwärtigen Umständen keine mehr hat. Menschen, die für und voneinander leben “, sagt Cornelia Friederike Müller. Und: „Wir machen das, weil nichts dabei lähmt. Und eine trostlose Zukunft malt. Sie ist eine der Organisatoren der Serie und als CFM seit Jahren Teil der elektronischen Musikszene der Messestadt. Sie war Mitbegründerin des ersten weiblichen DJ-Netzwerks „Propellas“, entwarf die Serie „Electronic Sunday“ für viele Jahre als Moderatorin und brachte hochkarätige Klangkünstler in die Messestadt. Aber die Situation ist jetzt eine besondere Herausforderung. „Es braucht ein Modell, um diese Zeit zu bewältigen“, sagt CFM. Dank der Betreiber hat „Barcelona“ ein Zuhause dafür gefunden.

Eindruck aus dem Stream von „Trotzdem ja“. Quelle: cfm

Tickets per E-Mail

Das Modell, das das Organisationsteam entwickelt hat, sollte nicht nur dem Publikum, sondern auch den Musikern selbst zugute kommen. Im Gegensatz zu anderen Streams ist der von „Trotzdem Yeah!“ Ist kostenpflichtig – damit auch Gebühren bezahlt werden können. Tickets sind für drei Euro pro Abend beim Leipziger Online-Händler TixForGigs erhältlich. Wer tanzen und zuschauen möchte, erhält per E-Mail einen Link zum Portal. Zusätzlich zur Live-Performance ist das Video noch 48 Stunden verfügbar, sodass es im Zweifelsfall auch an den nächsten beiden Abenden die Stimmung heben kann.

„Natürlich braucht das Modell die Unterstützung aller“, sagt CFM. Wenn niemand zuschaut, bekommt niemand etwas für seine Arbeit. Umgekehrt wird es aber auch zum Schuh. In dieser Hinsicht ist das „Trotzdem ja!“ Die Serie ist ein direkter Weg, um die Leipziger Musikszene in dieser schwierigen Zeit für Kunst und Kultur zu unterstützen.

Clubnacht, elektronischer Sonntag und Musikgespräch

Nächsten Samstag (30. Januar) gibt es die nächste Möglichkeit. Jenny Sharp (splash! Booking) und die Leipziger Drum’n’Bass-Ikone DJ Derrick (Ulan Bator) werden ab 21 Uhr an den Kontrollen der Clubnacht erwartet. Am Sonntag (31. Januar) ist es in der Regel etwas ruhiger, die Sendung auch beginnt um 19 Uhr – diesmal Carool (dwyl) und BRKN1 (Dub Logic). Im Februar wird das Wochenende mit Sven Tasnadi (6. Februar), Molina Gosh (14. Februar) und Malcolm & Full Contact (27. Februar) fortgesetzt.

Eindruck aus dem Stream von „Trotzdem ja“. Quelle: cfm

„Die Termine sind bis Ende Februar vollständig geplant“, sagt der Veranstalter. Da Musik ohne anwesendes Publikum gemacht wird, konnte sich die Serie auch der Sperrung widersetzen. „Vielleicht wird unsere Serie zum richtigen Zeitpunkt gesperrt – um etwas Positives und Hoffnungsvolles zu erleben“, sagt CFM.

Das Programm auf einen Blick

Das folgende „Trotzdem ja!“ Streams sind bisher geplant:

Sa 30.1. Dancefloor / Jenny Sharp (Splash! Buchung, Sharp Radio) + DJ Derrick (Ulan Bator) So 31.1. E-Sonntag / Carool (dwyl) + BRKN1 (Dub Logic / Höhlenkollektiv / res: Stichwort)

Sa 6.2. Tanzfläche / Sven Tasnadi (Mondgewohnheit / Zeiten) Dan Drastic (Mondgewohnheit / Zeiten) SAOU TV (VJ-Künstler) So 7.2. Der elektronische Sonntag / TBA

Sa 13.2. Tanzfläche / Spindyrella (ODL) HipHop + Zebster (WTB) & ​​MGrey (Spitainment) / HipHop / RapSun 14.2. Der elektronische Sonntag / Molina Ghosh (Künstlerin) + Malo Moray & sein aufblasbares KnieSa 20.2. Tanzfläche / Judith van Waterkamp (langsamer Ostseite / G-Edit / Feat.Fem) Pokka (Kollektives Bewusstsein / Feat.Fem) So 21.2. Der elektronische Sonntag / G-EDITSa 27.2. Dancefloor / Malcolm & Vollkontakt (Downtownlyrics Soundsystem) VJing TBASa 28.2. Der elektronische Sonntag / Pina Rückert Marek Brandt alias TriPhaze Re Duction alias DJ Badshape (Bassmassage)

Sie finden den Stream von „Trotzdem, ja!“ Unter: www.tixforgigs.com

Die Leipziger Volkszeitung unterstützt die Kulturszene der Stadt mit der Kampagne „This is Leipzig“.

Von Matthias Doll

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