Neue Unruhen nach Bandenkämpfen mit fast 80 Toten in Ecuadors Gefängnissen

Guayaquil. Nach heftigen Kämpfen zwischen rivalisierenden Banden in mehreren Gefängnissen in Ecuador mit fast 80 Todesfällen kam es in einem Internierungslager erneut zu gewaltsamen Zusammenstößen. Die Polizei griff in neue Unruhen im Gefängnis der Hafenstadt Guayaquil ein, „mit der notwendigen, rationalen Anwendung von Gewalt“, wie Polizeichef Patricio Carrillo am Mittwochabend (Ortszeit) auf Twitter schrieb. Die Sicherheitskräfte brachten die Situation wieder unter Kontrolle, teilte die Gefängnisverwaltung nach mehreren Stunden mit. Es gab zunächst keine Informationen über neue Opfer.
Medienberichten zufolge erlangte die Polizei nach neuen Unruhen auch die Kontrolle über das Gefängnis in Latacunga, einer Stadt im Landesinneren. Die Zeitung „El Universo“ zitierte die ecuadorianischen Behörden mit den Worten, dass es keine Todesfälle oder Verletzungen gab.
Zuvor waren in vier Gefängnissen in Guayaquil, Cuenca und Latacunga mindestens 79 Menschen bei blutigen Zusammenstößen getötet worden. Schwerbewaffnete Polizisten stürmten schließlich die Gefängnisse und brachten die Haftanstalten wieder unter Kontrolle. Schusswaffen, Macheten und Messer wurden beschlagnahmt.
Der Zusammenstoß wurde offenbar durch einen internen Machtkampf innerhalb der Los Choneros-Bande ausgelöst, nachdem ihr Spitzenführer José Luis Zambrano, auch bekannt als „Rasquiña“, im Dezember getötet worden war. Mehrere Fraktionen innerhalb der Bande versuchten nun, das Machtvakuum zu füllen.
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