Kein anderer Künstler seit Glenn Gould hat Bach-Interpretationen auf den modernen Konzertflügel als Goulds Landsfrau Angela Hewitt in den Mittelpunkt ihrer Arbeit gestellt. Mit zyklischen Aufführungen des Wohltemperierten Klaviers und Bachs Keyboardübungen in fast allen großen Konzertsälen der Welt leistete der Künstler einen wesentlichen Beitrag zur Verankerung der Tastenmusik von Johann Sebastian Bach im Kernrepertoire der Pianisten neben der ursprünglichen Klangbewegung. Hewitts spektakuläre „Bach World Tour“ führte 2007/08 in 14 Monaten in 25 Länder.
Die Medaille wurde von der Bürgermeisterin und Kulturrätin der Stadt Leipzig, Dr. Skadi Jennicke, und dem künstlerischen Leiter der Leipziger Bachfestspiele, Prof. Dr. Michael Maul, verliehen, die Angela Hewitt in der Thomaskirche in Leipzig überreicht wurden. Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung und die fünf Jurymitglieder gratulierten der Künstlerin schriftlich zur Coronavirus-Pandemie: „… Aufgrund ihres vielfältigen und langfristigen Engagements für Johann Sebastian Bachs Musik, ihrer wahren Arbeit als Bach-Botschafterin auf der ganzen Welt und ihre Standards Angela Hewitt wird 2020 die Bach-Medaille der Stadt Leipzig für Bach-Interpretationen auf dem Konzertflügel erhalten. Sie ist auch die erste Frau, die diese Auszeichnung erhält, die seit 2003 jährlich verliehen wird. Herzlichen Glückwunsch, liebe Angela Hewitt! „.
Im Voraus interpretierte der Künstler die Goldberg-Variationen bei der Überquerung der St. Thomas-Kirche direkt an Bachs Grab – aufgrund der Korona ohne Publikum. Das Konzert war auch auf ARTE Concert www.facebook.com/bacharchiv live gestreamt und kann dort für einen Zeitraum von neunzig Tagen abgerufen werden. Das Projekt ist Teil des Kulturprogramms von Kanadas Gastlandauftritt auf der Frankfurter Buchmesse 2021. Es wird vom Canada Council for the Arts und der kanadischen Regierung unterstützt.
Der Preis sollte ursprünglich im Rahmen der Leipziger Bachfestspiele 2020 stattfinden, die im April dieses Jahres wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt wurden. Mit den Bachfestspielen im Juni ehrt die Stadt Leipzig Johann Sebastian Bach, der von 1723 bis zu seinem Tod 1750 hier Thomas Cantor war. Das Festival begrüßt jedes Jahr über 70.000 Gäste aus über 40 Nationen und ist damit eine der internationalsten Musikrichtungen Feste in der Welt.
Aufgrund besonderer Verdienste um Bachs Arbeit wurde Klaus Mertens (2019), Robert Levin (2018), Reinhard Goebel (2017), Peter Kooij (2016) und Masaaki Suzuki in der Vergangenheit mit der Bach-Medaille der Stadt Leipzig ausgezeichnet Bachfestivals (2012), Herbert Blomstedt (2011), Philippe Herreweghe (2010), Frieder Bernius (2009), Nikolaus Harnoncourt (2007), Ton Koopman (2006), Sir John Eliot Gardiner (2005), Helmuth Rilling (2004) und Gustav Leonhardt † (2003) ausgezeichnet.