Die Jüdische Woche widmet sich in diesem Jahr dem bundesweiten Festjahr 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland. Ziel ist es, die Bedeutung der jüdischen Kultur und Geschichte für Deutschland und Europa lebendig zu halten, auf ihr 1700-jähriges Bestehen hinzuweisen und Weltoffenheit, Toleranz und ein nachhaltiges friedliches Zusammenleben zwischen Menschen unterschiedlicher Religionen zu demonstrieren.
Eröffnung am Augustusplatz
Die 14. Jüdische Woche wird am 27. Juni 2021 vom Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung auf dem Augustusplatz vor der Oper offiziell eröffnet. Der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Abraham Lehrer, und der Vorstandsvorsitzende der Israelitischen Religionsgemeinschaft in Leipzig, Küf Kaufmann. Die Eröffnung wird mit 150 geladenen Gästen nach einem eigens erstellten Hygienekonzept gefeiert. Die Öffentlichkeit kann der Feier live im Internet beiwohnen. Es erfüllt damit die Idee des Festjahres: jüdisches Leben sichtbar und erlebbar zu machen.
Musik, Lesungen, Theater und mehr
Das musikalische Eröffnungsprogramm spiegelt 1700 Jahre jüdische Geschichte aus verschiedenen Musikepochen wider. Der Chor der Oper Leipzig zeigt eine Darbietung von Va, pensiero aus Verdis „Nabucco“. Außerdem treten das Ensemble Simkhat Hanefesh und die Klezmer-Band Ginzburg Dynasty auf.
Die Corona-Pandemie stellt auch die Jüdische Woche vor neue Herausforderungen. Das Besuchsprogramm für ehemalige Leipziger und einige Veranstaltungen wird in den virtuellen Raum verlegt und als Online-Veranstaltung im Livestream angeboten.
Mit Konzerten, Lesungen, Filmen, Vorträgen, Zeitzeugengesprächen, Stadtführungen, Theater und Tanz können Besucher in jüdisches Leben, Alltag und Festtage, in Religion und Kunst in analoger und digitaler Form eintauchen.
Straßenfest in der Grimmaischen Straße
So spielen beispielsweise Musiker aus Leipzig beim jüdischen Straßenmusikfestival „Le Chaim. To life“ in der Grimmaischen Straße. Beim Online-Konzert mit Maria Ka aus Danzig können Sie den Klängen moderner jüdischer Musik lauschen. Bei einer geführten Radtour auf den Spuren jüdischer Verleger in Leipzig können sich die Gäste auf allerlei Informationen und unterhaltsame szenische Lesungen freuen. Beeindruckende Ausstellungen und beeindruckende Filme laden zum genaueren Hinsehen ein.
Fußballspiel erinnert an Bar Kochba
Sportbegeisterte können sich beim Begegnungsfest auf dem Augustusplatz und beim 7. Internationalen Interkulturellen Fußball-Begegnungsfest zum Gedenken an den SK Bar Kochba begeistern. Erstmals gibt es während der Jüdischen Woche zwei kostenlose „Serious Games“ für Spielebegeisterte zum Thema Holocaust und in der virtuellen Realität.
Beim Abschlusskonzert am 4. Juli 2021 im Großen Saal des Gewandhauses die Vielfalt jüdischer Musik mit romantischen Synagogenkompositionen von Louis Lewandowski und die Melancholie und der Humor jiddischer Lieder in chorsinfonischen Arrangements mit dem Calmus Ensemble und einer kleinen Gruppe von Solisten und das Kammerorchester werden musica juventa gefeiert.
Ehemalige Leipziger als virtuelle Gäste
Das Programm der Jüdischen Woche wird seit 1995 durch das Begleitprogramm für die ehemaligen Leipziger Juden bereichert, die auf Einladung der Stadt Leipzig anreisen und zunehmend von ihren Kindern und Enkelkindern begleitet werden. In diesem Jahr berichten beispielsweise der 101-jährige Holocaust-Überlebende Eddi Jakku aus Australien und die 99-jährige Eva Wechsberg aus den USA über ihre Kindheitserlebnisse in Leipzig und die Erinnerungen ihrer Eltern und Großeltern im digitalen Zeitgenössischen Zeugengespräche.
Treffpunkt am Ariowitsch-Haus
Das Kultur- und Begegnungszentrum Ariowitsch-Haus steht erneut im Mittelpunkt zahlreicher Begegnungen, Ausstellungen, Konzerte und Führungen und zeigt, dass die jüdische Gemeinde in Leipzig präsent und lebendig ist. Heute beherbergt Leipzig nach Berlin die größte jüdische Gemeinde in der DDR.
Programme sind in allen teilnehmenden Veranstaltungsorten, im Neuen Rathaus, in den Bürgerbüros und in der Tourist-Information erhältlich. Aktuelle Informationen zu den geplanten Veranstaltungen finden Sie unter www.leipzig.de/juedische-woche, www.facebook.de/juedischewocheinleipzig und www.instagram.com/juedischewocheleipzig finden.