Die Bundesregierung beschließt, am Wissenschaftsstandort Leipzig - Stadt Leipzig ein nationales Überwachungszentrum für Biodiversität einzurichten

leipzig.de/fileadmin/mediendatenbank/leipzig-de/Stadt/02.7_Dez7_Wirtschaft_und_Arbeit/80_Amt_fuer_Wirtschaftsfoerderung/0_News/2021/biene-forget-me-not-257176_1280.jpg" />

Um dem Verlust der biologischen Vielfalt wirksam entgegenzuwirken, sind verlässliche Daten zu Zustand und Veränderungen in Natur und Landschaft sowie zu wichtigen Einflussfaktoren erforderlich. Auf dieser Grundlage können die Ursachen für Veränderungen der biologischen Vielfalt eingehender analysiert und Handlungsoptionen zur Förderung, zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt genauer aufgezeigt werden.

Ziel des nationalen Überwachungszentrums für Biodiversität ist es daher, das landesweite Biodiversitätsmonitoring auszubauen und langfristig zu sichern. Die Überwachung der biologischen Vielfalt verwendet standardisierte, wissenschaftlich fundierte Methoden, um mithilfe von Zufallsstichproben über einen langen Zeitraum repräsentative Daten zu sammeln. In Deutschland gibt es bereits einige etablierte Überwachungsprogramme wie die landesweite Vogelüberwachung. Diese Programme sammeln bereits wertvolle Daten zu bestimmten Artengruppen oder Lebensräumen. Damit der Status der biologischen Vielfalt beobachtet und bewertet werden kann, müssen jedoch Informationen aus bestehenden Programmen zusammengeführt und durch die Entwicklung neuer Überwachungsprogramme ergänzt werden.

Das nationale Überwachungszentrum für biologische Vielfalt wird daher die bestehenden Überwachungsprogramme koordinieren und erweitern. Außerdem werden die Daten leichter verfügbar und zugänglich. Die Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten, die Überwachung der biologischen Vielfalt durch Mustererkennung oder künstliche Intelligenz voranzutreiben, um Arten automatisch zu erkennen oder den Zustand von Lebensräumen zu bewerten. Zu den Aufgaben des Überwachungszentrums gehört auch die Information der Öffentlichkeit und der an der Beobachtung Beteiligten über die gewonnenen Erkenntnisse.

Der Hauptsitz der nationalen Überwachungsstelle befindet sich beim Bundesamt für Naturschutz in der Niederlassung in Leipzig. Darauf kann auf die langjährige Arbeit und Erfahrung des Bundesamtes für Naturschutz im Bereich der Biodiversitätsüberwachung aufgebaut werden. Für die Anschubfinanzierung wurden im Rahmen des Strukturstärkungsgesetzes für Kohleregionen Mittel in Höhe von fast 73 Millionen Euro beantragt. Langfristig werden rund 60 Personen für die Überwachung der biologischen Vielfalt arbeiten. Das neue Zentrum wird daher auch den Wissenschaftsstandort im Raum Leipzig-Halle-Jena stärken. Zu den Einrichtungen gehören neben den Universitäten das Deutsche Zentrum für Integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig und das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ).

Darüber hinaus wird das Überwachungszentrum andere Forschungseinrichtungen, die Bundesländer und freiwillige Fachgesellschaften, Verbände und Kartierer eng einbeziehen. Sie spielen bereits eine wichtige Rolle bei der Umsetzung des Biodiversitäts-Monitorings in Deutschland. Das Überwachungszentrum wird auch eng mit den einschlägigen Institutionen auf europäischer und internationaler Ebene zusammenarbeiten.

.

Details
Quellen