Wassergefahr! Lommatzscher Tiefkeller droht einzustürzen – 230.000 Euro Reparatur!
Lommatzsch, Deutschland - In der Stadt Lommatzsch wurde am Sonntag, den 5. November 2024, eine kritische Situation entdeckt, als das Fundament eines historischen Hauses am Markt 9 schwerwiegende Schäden aufwies. Die 87-jährige Maria Hausmann, die Besitzerin des Hauses, hatte regelmäßig ihren Keller überprüft, der einst zur Lagerung von Kohlen und Kartoffeln genutzt wurde und mittlerweile leer war. Jedoch hatte der Lössboden im Keller aufgrund von Wasser an Stabilität verloren, was zu einem Abrutschen der Kellerwand führte. Maria Hausmann informierte am Montag daraufhin das Bauamt von Lommatzsch über diese besorgniserregende Entwicklung, die möglicherweise auch die umliegenden Gehwege und das Fundament des Hauses selbst bedrohte.
Bei den daraufhin eingeleiteten Untersuchungen wurde ein unbekannter Tiefkeller entdeckt, der nicht in den offiziellen Aufzeichnungen verzeichnet war. Historisch gesehen wurden solche Tiefkeller häufig zur Lagerung von Lebensmitteln genutzt, was auf ein bisher unbekanntes unterirdisches Netzwerk in der Region hinweist.
Maßnahmen zur Gefahrenabwehr
Das Sächsische Oberbergamt, zuständig für unterirdische Hohlräume, trat sofort in Aktion. Eine Bergsicherungsfirma namens BTOe wurde mit Notsicherungsmaßnahmen beauftragt. Diese umfassten eine Teufe (Aushub) in einer 2×2 Meter großen Grube, die bis zu fünf Meter tief reichte. Dabei wurden Steine, Bauschutt und Glasscherben abgetragen. Der Aushub wurde anschließend mit Beton verfüllt, und ein Stahlrahmen wurde als Notsicherung installiert. Die Maßnahmen sind Teil der Vorgaben der Sächsischen Hohlraumverordnung, die unter anderem die Zuständigkeiten und Sicherheitsstandards für unterirdische Hohlräume regelt.
Maria Hausmann war während der Arbeiten einen Tag lang ohne fließendes Wasser, da die Versorgungsleitungen umgelegt werden mussten. Diese Arbeiten zogen sich länger hin als geplant, da zahlreiche alte Versorgungsleitungen identifiziert und stillgelegt werden mussten. Die Gesamtkosten für die Sicherungsmaßnahmen belaufen sich auf etwa 230.000 Euro und werden vom Oberbergamt getragen. Die betroffene Anwohnerin zeigte sich sehr dankbar für die Unterstützung der Arbeiter, die die Sanierungsarbeiten durchführten.
Rechtliche Grundlagen und Sperrbereiche
Die Entdeckung des Tiefkellers wirft Fragen zu den rechtlichen Aspekten im Zusammenhang mit unterirdischen Hohlräumen auf. Laut der Sächsischen Hohlraumverordnung sind Grundstückseigentümer verpflichtet, unterirdische Hohlräume innerhalb eines Monats zu melden, besonders wenn akute Gefahr besteht. Hierbei sind die Vorgaben auch im Kontext der geotechnischen Gefährdungen, die durch ehemalige Bergbauaktivitäten entstehen, wichtig. Das Sächsische Oberbergamt hat Sperrbereiche aufgrund von Rutschungen und Geländeeinbrüchen ausgewiesen, um die Öffentlichkeit zu schützen.
Diese Sperrbereiche sind klar gekennzeichnet und dienen dazu, mögliche Risiken für die Bevölkerung zu minimieren. Für Bereiche ohne Rechtsnachfolger hat das Oberbergamt zudem Maßnahmen ergriffen, um geotechnische Gefahren zu entschärfen.
Details | |
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Vorfall | Notfall |
Ursache | Wasser |
Ort | Lommatzsch, Deutschland |
Schaden in € | 230000 |
Quellen |