Schiedsrichter-Drama: Irreguläres Tor kostet Bayern Millionen!
Mailand, Italien - Im Viertelfinal-Rückspiel der UEFA Champions League zwischen Inter Mailand und Bayern München kam es zu einer umstrittenen Situation, die die Gemüter erhitzte. Lautaro Martinez erzielte in der 58. Minute ein Tor, das jedoch von Schiedsrichter Slavko Vincic anerkannt wurde, obwohl das Geschehen von einem möglichen Handspiel Martinez‘ begleitet war. Diese Entscheidung löste eine lebhafte Diskussion unter Experten aus, wie Welt berichtet.
Manuel Gräfe, ein ehemaliger Bundesliga-Schiedsrichter, kritisierte die Entscheidung und bezeichnete das Tor als irregulär. Er argumentierte, dass Martinez den Ball mit der Hand berührt habe, bevor er das Tor erzielte, was laut den Regeln für Handspiel einen klaren Verstoß darstellt. Der Ball war zuvor von Joshua Kimmich berührt worden, was die Situation zusätzlich komplizierte. Alex Feuerherdt von der DFB Schiri GmbH wies darauf hin, dass durch Kimmichs Berührung eine Unmittelbarkeit nicht mehr vorliege, was die Einschätzung abschwächen könnte.
Diskussion über die Handspielregel
Die Regeln für das Handspiel im Fußball sind komplex und wurden in den letzten Jahren mehrfach geändert, was oft zu Verwirrungen führt. Laut den aktuellen Vorgaben ist Handspiel gegeben, wenn ein Spieler den Ball absichtlich mit der Hand oder dem Arm berührt und dies zu einem Tor führt oder den Körper unnatürlich vergrößert. Zudem ist ein unverhältnismäßiger Kontakt, wie er im Fall von Martinez vermutet wurde, ein häufiger Anlass für Kontroversen unter Fans und Schiedsrichtern, wie auf Bundesliga.com erläutert.
Auf diese Art von Regelverstößen reagierte auch Harry Kane, der nach dem Spiel die Tore, die Bayern durch Standardsituationen kassierte, als „kriminell“ bezeichnete. Das Ausscheiden aus dem Turnier hat für Bayern München erhebliche finanzielle Folgen: Ein Halbfinaleinzug hätte dem Klub Einnahmen von über 15 Millionen Euro beschert, zusätzlich zu möglichen Erlösen aus einem Heimspiel und bis zu 18,5 Millionen Euro im Finale.
Folgen des Schiedsrichter-Entscheidungen
Die Entscheidung von Schiedsrichter Vincic und die darauf folgende Debatte werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, mit denen die Schiedsrichter im modernen Fußball konfrontiert sind. Handspiel ist einer der häufigsten Regelverstöße, und die technischen Fortschritte, einschließlich des Videobeweisverfahrens (VAR), haben dazu geführt, dass die Zahl der Handelfmeter in der Bundesliga erheblich gestiegen ist. Von 14% in der Saison 2015/2016 erhöhte sich dieser Anteil auf 23% in der Saison 2020/2021. Solche Statistiken zeigen, wie entscheidend die Schiedsrichterentscheidungen für den Ausgang von Spielen sind und warum diese so oft in der Kritik stehen.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ursache | Handspiel, Regelverstoß |
Ort | Mailand, Italien |
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