Angriff im Zug: Fahrgäste eingeschlossen – Bahn unter Druck!

Radebeul, Deutschland - Eine besorgniserregende Situation im Zugverkehr ereignete sich kürzlich, als ein 23-jähriger Mann Gäste und Zugbegleiter in Angst versetzte. Die Ereignisse fanden während einer Zugfahrt statt, bei der der Angreifer kein gültiges Ticket für sein Fahrrad vorweisen konnte. Laut MDR Sachsen wandte sich eine betroffene Zeugin, Katrin C., an die Öffentlichkeit, um das Verhalten des Zugbegleiters zu kritisieren. Ungefähr 20 Fahrgäste, darunter auch sie, fühlten sich durch den Mann bedroht.

Die betroffene Frau stellte in ihrer Beschwerde die Frage, ob es rechtens sei, dass sie und andere Fahrgäste für rund 30 Minuten in dem Abteil eingesperrt wurden. Die Deutsche Bahn wies darauf hin, dass ihre Kundenbetreuer nicht die Rolle von Sicherheitskräften einnehmen, sondern für Kontrolle und Service zuständig sind. Der Eigenschutz des Bordpersonals habe jedoch höchste Priorität, was die Ausgangssituation für die Passagiere nicht verbessert.

Ermittlungen und Reaktionen

Die Polizei hat Ermittlungen gegen den Angreifer eingeleitet, die unter anderem wegen Körperverletzung und Erschleichens von Leistungen laufen. Die Deutsche Bahn äußerte sich zu dem spezifischen Vorfall nicht und verwies auf die laufenden Ermittlungen. Dennoch zeigen die allgemeinen Zahlen, dass die Zahl der Angriffe auf Mitarbeiter im vergangenen Jahr um sechs Prozent auf 3.300 körperliche Übergriffe gestiegen ist.

Um dem zunehmenden Problem der Übergriffe entgegenzuwirken, hat die Deutsche Bahn beschlossen, ihr Personal schrittweise mit Bodycams auszustatten. Erste Testphasen verliefen positiv, mit dem Ergebnis, dass Kundenbetreuer im Nahverkehr seither keinen körperlichen Übergriff erfahren haben.

Sicherheitsgefühl im öffentlichen Verkehr

Die jüngsten Vorfälle werfen ein Schlaglicht auf das Sicherheitsempfinden im öffentlichen Verkehr. Trotz stagnierender oder sogar rückläufiger amtlicher Zahlen berichten viele Fahrgäste von einem schlechteren Sicherheitsgefühl, als die Statistiken vermuten lassen. Dirk Flege von der Allianz pro Schiene betont die Notwendigkeit, das Sicherheitsgefühl der Nutzer zu verbessern, während Karl-Peter Naumann von Pro Bahn die mediale Berichterstattung kritisiert, die Ängste schüre.

Statistisch gesehen ist das Risiko für Reisende im öffentlichen Verkehr geringer als im motorisierten Individualverkehr. So ist das Todesrisiko für Bahnreisende 55-mal geringer als für PKW-Insassen. Dennoch zeigt eine Forsa-Umfrage aus dem Jahr 2012, dass 88 Prozent der Fahrgäste sich sicher und 11 Prozent unsicher fühlen.

Um das subjektive Sicherheitsempfinden der Fahrgäste zu verbessern, werden verschiedene Maßnahmen gefordert, darunter die Erhöhung der Personalpräsenz, insbesondere in den Abendstunden, und die Förderung von Präventionsprojekten in der Gesellschaft. Initiativen wie zusätzliche Sicherheitsteams in Hamburg und Begleitungen in der S-Bahn Hannover sollen dazu beitragen, das Sicherheitsgefühl zu stärken.

Die Herausforderungen, die mit der Sicherheit im öffentlichen Verkehr verbunden sind, erfordern einen verstärkten Dialog und bessere Maßnahmen auf Bundes- und Landesebene. Der Aufruf zur Einrichtung von Sicherheitspartnerschaften kommt sowohl von Verkehrsverbünden als auch von Gewerkschaften und Fahrgastverbänden, um die Sicherheit im öffentlichen Nahverkehr langfristig zu gewährleisten. Mehr über die allgemeine Sicherheitslage im Verkehr können Sie hier erfahren.

Details
Vorfall Körperverletzung
Ort Radebeul, Deutschland
Quellen