Cortina d'Ampezzo: Streit um Eiskanal für die Olympischen Spiele 2026!
Cortina d'Ampezzo, Italien - Cortina d’Ampezzo, der Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2026, befindet sich aktuell im intensiven Bau. Viele Straßen sind gesperrt, und es herrscht reges Treiben auf den Baustellen, während sich die Stadt auf die Wettkämpfe vorbereitet, die vom 6. bis 22. Februar 2026 stattfinden. Anschließend folgen die Paralympics vom 6. bis 15. März 2026. Doch die aktuellen Schneeverhältnisse sind für die Region eine Herausforderung: Während in höheren Lagen die Bedingungen gut sind, bleibt Cortina eher schneearm. Die meisten Skigebiete in den Dolomiten schließen bereits am ersten Aprilwochenende, einige Höhenlagen hingegen bleiben bis Anfang Mai geöffnet. Diese Übergangszeit wird von der Stadt genutzt, um Reparaturen und Erneuerungen durchzuführen.
Der alte Eiskanal, der zuvor für Bob- und Rennrodelwettbewerbe genutzt wurde, wurde 2008 geschlossen und hat seitdem stark gelitten. Nachdem Italien im Juni 2019 die Winterspiele 2026 zugesprochen bekam, gab es erheblichen Streit über den Bau eines neuen Eiskanals. Trotz Bedenken hinsichtlich der Kosten und der Umweltauswirkungen wurde der Bau eines neuen Kanals beschlossen, dessen Kosten inzwischen von ursprünglich 42 Millionen Euro auf 120 Millionen Euro angestiegen sind. Der Bauauftrag wurde im Februar 2024 erteilt, und der Bau verläuft momentan planmäßig, wie die zuständige Gesellschaft für Infrastrukturprojekte (SIMICO) mitteilt. Das Grobgerüst der Bahn soll bis Ende März 2025 stehen, mit einer offiziellen Eröffnung der Bahn für Ende Oktober/Anfang November 2025.
Wettkampf und Plan B
Die Verantwortlichen versichern, dass die neue Bob- und Rodelbahn rechtzeitig fertiggestellt wird, trotz der Bedenken des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Dieses hat unter anderem gefordert, dass die technische Abnahme der Bahn normalerweise ein Jahr vor den Olympischen Spielen erfolgt, jedoch wurde diese Regel für 2026 ausgesetzt. Sollte die Bahn wider Erwarten nicht rechtzeitig fertig sein, gibt es bereits einen Alternativplan. Laut diesem soll die Durchführung der Wettbewerbe nach Lake Placid, USA, verlegt werden, einer Stadt, die bereits zwei Mal Austragungsort der Olympischen Winterspiele war (1932 und 1980). Der Zugang zur Baustelle wurde kürzlich durch einen Sabotageakt behindert, aber die Arbeiten gehen weiter, und erste Testfahrten sind bereits für März 2024 geplant.
Die wirtschaftlichen Bedingungen in Cortina sind ebenfalls besorgniserregend. Immobilienbesitzer verlangen astronomische Preise für Unterkünfte während der Winterspiele, mit Preisen von bis zu 11.000 Euro pro Nacht. Der Bürgermeister von Cortina warnt vor übermäßiger Preisspekulation und betont, dass die Spiele eine einmalige Chance für die Zukunft der Stadt darstellen. Für die Olympischen Spiele werden mindestens 10.000 Betten benötigt, während zurzeit nur etwa 4.000 verfügbar sind. Um diese Lücke zu schließen, wird ein provisorisches Olympisches Dorf für Athleten errichtet, welches Kosten in Höhe von 35 Millionen Euro verursachen soll.
Fazit
Die Vorbereitungen für die Olympischen Winterspiele 2026 in Cortina d’Ampezzo sind sowohl von Hoffnung als auch von Herausforderungen geprägt. Die Fertigstellung des neuen Eiskanals und die entsprechenden Vorkehrungen sind entscheidend для den Erfolg der Veranstaltung. Trotz der Bedenken und der Risiken scheinen die Verantwortlichen entschlossen, die Spiele in Cortina zu einem vollen Erfolg zu machen. Während die internationale Gemeinschaft gespannt auf die Entwicklungen blickt, bleibt abzuwarten, ob die Vorbereitungen rechtzeitig abgeschlossen sein werden.
Für weitere Informationen, besuchen Sie bitte die Berichterstattung von FAZ, ZDF und Eurosport.
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Ort | Cortina d'Ampezzo, Italien |
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