Herzchirurgin Dr. Ezin Deniz ausgezeichnet: Vorreiterin in Männerdomäne!
Hannover, Deutschland - Dr. Ezin Deniz, 38 Jahre alt und Herzchirurgin im Team Aortenchirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), wurde kürzlich mit dem Georg-Wilhelm-Rodewald-Preis ausgezeichnet. Diese Ehrung, die von der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie verliehen wird, ist mit 2.000 Euro dotiert. Dr. Deniz hat sich auf die thorakale Aortenchirurgie spezialisiert und setzt dabei besonders auf minimalinvasive Operationsmethoden, die immer mehr an Bedeutung in der modernen Herzmedizin gewinnen.
Ihr Team an der MHH versorgt jährlich etwa 25 bis 30 Notfälle, überwiegend bei Erkrankungen der Aorta. Bei geplanten Eingriffen führt das Team zwei bis drei Operationen pro Woche durch. Dr. Deniz ist in der aortenchirurgischen Ambulanz tätig, wo sie Patienten untersucht und nachbehandelt, wobei ihre Arbeit insbesondere darauf fokussiert ist, den minimalinvasiven Ersatz der aufsteigenden Aorta auch auf den Aortenbogen auszuweiten.
Fortschrittliche Operationstechniken
Die Ergebnisse der bisherigen Studien zeigen, dass minimalinvasive Eingriffe am Aortenbogen ebenso gute Resultate liefern wie traditionelle Verfahren am aufsteigenden Teil der Aorta. Diese modernen Techniken sind nicht nur schonender, sondern führen auch zu weniger Komplikationen und kürzeren Krankenhausaufenthalten. Diese Aspekte sind entscheidend für Patient:innen, die möglicherweise nicht für konventionelle Operationen in Frage kommen.
Zusätzlich zur Thoraxchirurgie gewinnt die minimalinvasive Rekonstruktion und der Herzklappen-Ersatz zunehmend an Bedeutung im Bereich der Herzmedizin. Die Verwendung kleiner Arterien als Bypass-Material ist eine der vielen innovativen Methoden, die in spezialisierten Kliniken wie Asklepios angewendet werden. Dort werden Herzklappen beispielsweise über einen kleinen Hautschnitt in der Leiste implantiert, was den operativen Eingriff für die Patienten schonender gestaltet (Asklepios berichtet).
Frauen in der Herzchirurgie
Trotz der Fortschritte bleibt die Herzchirurgie eine traditionell männlich dominierte Disziplin. Dr. Deniz ist die einzige operierende Frau in ihrem Team, hat jedoch drei Kolleginnen in der gesamten Abteilung. Es gibt jedoch einen klaren Trend: Der Anteil weiblicher Medizinstudierenden und medizinischen Fachkräfte wächst. Dr. Deniz hat ihr Medizinstudium an der MHH absolviert und 2023 ihre Facharztausbildung beendet. Ihre Karriere wird von ihrem Klinikdirektor und dem Bereichsleiter unterstützt, die gezielt Frauen in der Medizin fördern.
Ein weiteres Beispiel für das Engagement von Frauen in dieser Sparte ist Prof. Dr. Gloria Färber, die seit Mai 2023 Direktorin der Klinik für Thorax-, Herz- und Thorakale Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) ist. Ihre Schwerpunkte liegen auf minimalinvasiven chirurgischen Techniken und der Behandlung fortgeschrittener Herz-, Lungen- und Aortenerkrankungen. Zudem engagiert sie sich für die Ausbildung und Förderung von Frauen in der Herzchirurgie durch Initiativen wie das Netzwerk „Herzchirurginnen” und Mentoringprogramme (Healthcare in Europe berichtet).
Dr. Deniz plant, ihre Habilitation einzureichen und sieht in ihrer Arbeit eine wichtige Rolle für die Zukunft der Herzchirurgie. Für den persönlichen Ausgleich findet sie Zeit für den Sport und für ihre Familie, hat jedoch keine Kinder. Ihnen ist es wichtig, sowohl beruflich als auch privat ein ausgewogenes Leben zu führen.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Hannover, Deutschland |
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