Neue Plattform in Göttingen: Artenvielfalt schützen und fördern!

Göttingen, Deutschland - Die Universität Göttingen hat in Kooperation mit dem Biodiversitätsmuseum und dem Dachverband der Deutschen Avifaunisten eine innovative Plattform ins Leben gerufen. Ziel dieser Initiative ist es, Wissen über Artenvielfalt aus Fachkreisen in die Gesellschaft zu übertragen und den Schutz der Arten nachhaltig zu fördern. Laut der Universität Göttingen informiert die Plattform über relevante Aktivitäten, Studiengänge und Bestimmungs-Apps, die zur Erfassung, Erforschung und zum Schutz der Biodiversität beitragen.

Angesichts des besorgniserregenden Verlusts von Arten und Artenkenntnissen, der sowohl die Natur als auch die Lebensgrundlage der Menschen gefährdet, ist die Notwendigkeit des Artenschutzes von zentraler Bedeutung. Ein Beispiel hierfür ist die manuelle Bestäubung von Obstbäumen in China, die die Dringlichkeit des Themas verdeutlicht. In Göttingen und Südniedersachsen engagieren sich bereits zahlreiche Gruppen, Institutionen und Einzelpersonen für den Arten- und Naturschutz.

Förderung des Artenschutzes auf regionaler Ebene

Die neue Plattform soll die Sichtbarkeit dieser regionalen Initiativen erhöhen und die Vernetzung sowie Kooperation unter den Akteuren fördern. Zum Start der Plattform werden ausgewählte Initiativen beworben, wobei auch neue Gruppen und Projektideen willkommen sind. Die Webseite www.fokus-vielfalt.de, die Teil des Projekts „BBiodiv – Bürgerwissenschaften für Biodiversität“ ist, wird von der VolkswagenStiftung unterstützt. Dr. Florian Goedecke von der Georg-August-Universität Göttingen ist der Ansprechpartner für weitere Informationen.

Die Bedeutung der Zusammenarbeit bei der Umsetzung von Naturschutzstrategien wird auch von der Bundesanstalt für Naturschutz unterstrichen. Seit 2019 unterstützen das BMUV und das BfN den Entwicklungsprozess der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) durch verschiedene Forschungsvorhaben und Beteiligungsprozesse. Diese Prozesse beinhalten qualitative Status-Quo-Analysen sowie Fachinterviews und Workshops mit über 70 gesellschaftlichen Akteuren, um die strategischen Ziele der NBS 2007 zu verwirklichen.

Engagement der Gesellschaft für Biodiversität

Ein öffentlicher Konsultationsprozess zur NBS 2030 begann am 15. Juni 2023. Bürger*innen und Akteure hatten die Gelegenheit, den BMUV-Entwurf für die NBS 2030 auf der Plattform „BMUV im Dialog“ zu kommentieren. Der Kommentierungszeitraum endete am 09. Juli 2023, und es gingen knapp 1.000 Kommentare ein, unter anderem von Naturschutzverbänden, Wirtschaftsvertretern und aus verschiedenen Bundesländern.

Die meisten Kommentare wurden zu Handlungsfeldern wie Agrarlandschaften (127), Schutzgebiete, Vernetzung und Wildnis (118) sowie Wälder (104) abgegeben. Im Gegensatz dazu stellten Themen wie Klimawandel, Verantwortung für internationalen Handel und Gesundheit sowie Ernährung nur einen geringen Teil der Rückmeldungen dar. Das Engagement der Bürger*innen und das Feedback aus verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen sind entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung der NBS 2030.

Insgesamt zeigt sich, dass sowohl die regionale Initiative der Universität Göttingen als auch die landesweiten Bestrebungen in der NBS 2030 einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt und zum Schutz der Natur leisten. Es bleibt von entscheidender Bedeutung, dass alle gesellschaftlichen Akteure zusammenarbeiten, um die Biodiversität für zukünftige Generationen zu bewahren.

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Ort Göttingen, Deutschland
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