Warum Socken für Kinder mit ADHS zur Herausforderung werden können!

Oldenburg, Deutschland - Die Herausforderungen, die Kinder mit Neurodivergenz erleben, werden zunehmend in den sozialen Medien thematisiert. Dabei wird auch deutlich, dass viele Erwachsene, wie zum Beispiel eine Freundin von Autorin Marie-Louise Timcke, kürzlich mit ADHS diagnostiziert wurden. Diese Erfahrung spiegelt sich in der Thematik des Artikels wider, den die Süddeutsche Zeitung veröffentlicht hat. Timcke berichtet von den Schwierigkeiten ihrer dreijährigen Tochter, die das Tragen von Socken und Strumpfhosen vehement ablehnt. Eine häufige Problematik bei Kleinkindern, so stellt auch der Kinderarzt fest.

Wachsende Aufmerksamkeit erhält dieses Thema auch durch die zunehmende Diagnose von ADHS bei Erwachsenen. Laut der Ärztin Astrid Neuy-Lobkowicz wird ADHS oft zu spät erkannt. Schätzungen zufolge könnten bis zu 5 % der Bevölkerung betroffen sein. Die Diagnose kann nicht nur zur Erleichterung der Betroffenen führen, sondern bietet auch Erklärungen für bisher unerklärte Lernschwierigkeiten und sensorische Empfindlichkeiten.

Neurodiversität im Fokus

Neurodiversität beschreibt die neurologische Vielfalt in der Bevölkerung. Der Begriff umfasst sowohl neurotypische als auch neurodivergente Personen, wobei Letztere von der typischen neurologischen Entwicklung abweichen. Die Psychologische Beratung Oldenburg erklärt, dass Neurominoritäten, zu denen ADHS, Autismus und Hochsensibilität gehören, oft als psychische Störungen klassifiziert werden. Diese differenzierten Ansätze schaffen ein besseres Verständnis für die Herausforderungen und Stärken neurodivergenter Menschen.

Zugleich wird betont, dass Neurodivergenz nicht nur Herausforderungen, sondern auch viele übersehene Fähigkeiten mit sich bringt. Journalist Manuel Stark, selbst Autist, hebt hervor, wie wichtig neurodiverse Teams in Unternehmen sind, um Innovation zu fördern. In seinem Beitrag für die ARD Mediathek zeigt er auf, dass jeder Mensch einzigartige Denkweisen hat und dass diese Unterschiede die Gesellschaft bereichern können.

Ein Blick auf die Zukunft

Es wird zunehmend klar, dass es nicht neurodivergente Menschen sind, die sich anpassen müssen, sondern dass Strukturen geschaffen werden müssen, die auch deren Fähigkeiten einbeziehen. Die Neurodivergenz-Bewegung ermutigt dazu, die Vielfalt im Denken zu schätzen und zu unterstützen. Ursula Stark Urrestarazu, eine Identitätsforscherin, bringt den Gedanken auf den Punkt, dass es vollkommen normal ist, nicht normal zu sein.

Insgesamt bleibt zu hoffen, dass mehr Verständnis für die komplexen Bedürfnisse und Stärken neurodivergenter Menschen entsteht, um ihnen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Damit könnte nicht nur im Alltag, sondern auch auf dem Arbeitsmarkt mehr Inklusion und Akzeptanz geschaffen werden – ein schöner Gedanke, der über die Probleme mit Socken hinausgeht.

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Ort Oldenburg, Deutschland
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