Rattenplage in Kiel: So kämpfen andere Städte gegen die Nager!

In Kiel berichten Anwohner von Rattenbefall, während die Stadt Maßnahmen zur Bekämpfung ergreift und Aufklärung betreibt.
In Kiel berichten Anwohner von Rattenbefall, während die Stadt Maßnahmen zur Bekämpfung ergreift und Aufklärung betreibt. (Symbolbild/NAGW)

Rattenplage in Kiel: So kämpfen andere Städte gegen die Nager!

Kiel, Deutschland - In den letzten Monaten ist in Kiel ein regelrechtes Rattenproblem aufgepoppt, besonders in den Stadtteilen Gaarden und Elmschenhagen. Die Anwohner sind in großer Sorge, denn die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Im Jahr 2022 wurden über 300 Rattenfälle erfasst, die Hälfte davon allein in Gaarden. Der Kieler Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) hats bereits angesprochen: Die Bürger müssen darauf achten, den Nageren keine Futterquelle zu bieten. Und als wäre das nicht genug, hat die Stadt auch Ordnungsgelder bei Verstößen gegen die Müllentsorgung verhängt und sogar die Rattensatzung überarbeitet. Doch trotz aller Bemühungen bleibt vielen Bürgern die Hoffnung auf eine Lösung verwehrt, wie die Berichte von kn-online.de deutlich machen.

Das Problem ist kein Einzelfall. In Deutschland kämpfen verschiedene Städte gegen die wachsende Rattenpopulation. Ein Blick nach Freiburg zeigt, dass hier ebenfalls Beschwerden über vermehrte Rattenmeldungen eingegangen sind. Die Hauptursache? Falsch entsorgter Müll! Freiburg hat daraufhin eine zentrale Fachgruppe zur Koordination der Maßnahmen gegründet, um gezielt gegen die Nager vorzugehen. Erfolgreiche Maßnahmen umfassen die Kontrolle von Müllsammelstellen, zusätzliche Container und das Zurückschneiden von Pflanzen in deren Nähe. Ein spannendes Pilotprojekt zur Videoüberwachung von Müllsammelstellen ist ebenfalls in Planung.

Vielfältige Lösungsansätze in anderen Städten

Ein weiteres Beispiel ist Salzgitter, wo ein breites Maßnahmenpaket zur Rattenbekämpfung geschnürt wurde. Hier kontrolliert das Gesundheitsamt gezielt betroffene Gebäude, und der direkte Austausch mit Wohnungsgenossenschaften sowie Eigentümern wird als zielführend erachtet. Alle Rattensichtungen werden zentral an das Gesundheitsamt gemeldet, um eine rasche Reaktion zu ermöglichen.

Im idyllischen Eningen unter Achalm hat man die Sache etwas anders angepackt: Dort kommen intelligente, umweltfreundliche Köderboxen zum Einsatz, die nicht nur die Rattenpopulation eindämmen sollen, sondern auch Daten über die Anzahl der Ratten liefern. Solche innovativen Ansätze könnten auch Kiel helfen, denn eines steht fest: Es gibt kein Wundermittel gegen Rattenbefall, wie auch umweltbundesamt.de feststellt. Ein nachhaltiges und intelligentes Konzept ist nötig, um langfristig Erfolg zu haben.

Nachhaltigkeit vs. Chemische Bekämpfung

Während viele Städte jahrzehntelang auf Rattengift gesetzt haben, zeigen aktuelle Forschungen, dass diese Methode oft nicht nachhaltig ist. Faktoren wie Klimawandel, Urbanisierung und wachsendes Stadtleben tragen zur Stabilität oder sogar zum Anstieg der Rattenpopulationen bei. Ein internationales Forschungsteam hat herausgefunden, dass die Reduzierung von Nahrungsquellen für die Ratten der Schlüssel ist. Die UBA-Kampagne für nachhaltiges Rattenmanagement, liebevoll kurz KaRMa genannt, ermutigt Städte dazu, Initiativen zu ergreifen, die das Nahrungsangebot für Ratten in Parks und auf Spielplätzen verringern und somit die Tierchen weniger attraktiv machen.

Die bereits angesprochenen Maßnahmen, wie die Verwendung von rattensicheren Mülltonnen und das Beseitigen von wilden Müllablagerungen, sind wichtige Schritte in die richtige Richtung. Auch in der aktuellen Gesetzgebung wird darauf geachtet, dass Giftstoffe nicht in den Wasserkreislauf gelangen. Dies sei nicht nur für die Ratten ein Problem, sondern auch für die menschliche Gesundheit und die Umwelt. Interessanterweise wird hier eine neue, sichere Köderschutzbox namens ToxProtect in verschiedenen Städten ausprobiert, welche die Anforderungen der EU-Biozidverordnung erfüllt. Sie könnte helfen, den Einsatz von Giftstoffen um bis zu 70 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Methoden zu reduzieren, was sowohl Gesundheits- als auch Umweltschutz fördert, wie kommunaldirekt.de berichtet.

Zusammenfassend zeigt sich, dass viele Städte, darunter auch Kiel, vielfältige Ansätze zur Rattenbekämpfung verfolgen müssen, um das Problem endlich in den Griff zu bekommen. „No food, no rats!“ – diese Erkenntnis bringt das Dilemma auf den Punkt und macht deutlich, wie wichtig ein gemeinsames und koordiniertes Vorgehen von Stadtverwaltung und Bevölkerung ist.

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OrtKiel, Deutschland
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