Schock in Grimma: Jung-Schuhe schließt nach 19 Jahren – Räumungsverkauf läuft!
Lange Straße 60, 04668 Grimma, Deutschland - In Grimma schließt das Schuhgeschäft Jung-Schuhe in der Langen Straße 60. Die Schließung ist das Ergebnis der schweren Erkrankung des Geschäftsinhabers Jens Jung, der vor 19 Jahren sein erstes Schuhgeschäft in Döbeln eröffnete und mittlerweile zwei weitere Filialen in Döbeln und Mittweida betreibt. Jens Jung betont, dass die allgemeine wirtschaftliche Situation und die nach der Pandemie gesunkenen Umsätze zu der Entscheidung führten, das Geschäft aufzugeben. Viele Kunden hätten während der Corona-Zeit die Vorteile des Online-Shoppings entdeckt und kauften seltener im stationären Einzelhandel ein, berichtet lvz.de.
Die Rahmenbedingungen für den Einzelhandel verschlechtern sich zunehmend, da die Kosten steigen und die Kaufzurückhaltung der Verbraucher anhält. Jens Jung sieht sich mit der Herausforderung konfrontiert, neue Kollektionen anzubieten, wobei die nötigen Abverkaufszahlen nicht erreicht werden. Um seinen Lagerbestand von mehreren hunderttausend Euro abzusetzen, läuft nun ein vollständiger Räumungsverkauf. Dabei bedankt sich Jung bei seinen Kunden für das Vertrauen in der letzten Zeit und sucht weiterhin nach einem Nachfolger für das Geschäft, jedoch waren die bisherigen Gespräche ergebnislos.
Entwicklungen im Einzelhandel
Die Situation, die Jens Jung erlebt, spiegelt einen breiteren Trend im deutschen Einzelhandel wider. Laut einer Prognose des Handelsverbandes Deutschland (HDE) wird die Zahl der Einzelhandelsgeschäfte bis 2025 um 4.500 sinken, während im Vorjahr bereits 5.000 Läden schließen mussten. Die Anzahl der Geschäfte in Deutschland wird von über 370.000 im Jahr 2015 auf etwa 300.000 im Jahr 2025 zurückgehen. HDE-Präsident Alexander von Preen beschreibt diese Entwicklung als dramatisch und fordert mehr Attraktivität für die Stadtzentren, während die Konsumstimmung schwach bleibt, wie auch einzelhandel.de feststellt.
Ein zentraler Grund für die Schließungen ist der Mangel an Nachfolgern für gut laufende Geschäfte sowie die Notwendigkeit, die Mietverträge an die aktuellen Entwicklungen anzupassen. Der HDE fordert zudem Investitionsanreize und steuerliche Begünstigungen für Renovierungen, Digitalisierung und nachhaltige Techniken in den Ladenlokalen.
Leere Innenstädte und Handelszukunft
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind in Form zunehmenden Leerstands in den Innenstädten sichtbar geworden. Bereits gestiegene Kosten, gepaart mit einer eingetrübten Konsumstimmung – die durch geopolitische Spannungen, wie den Ukraine-Krieg, verstärkt wird – machen es für viele Händler schwierig. Laut ZDF bleibt die Skepsis bei den Händlern bestehen, trotz der Hoffnung auf ein Wachstum im Einzelhandel Anfang 2025.
In einigen Städten, wie Wipperfürth, haben reduzierte Mieten bereits dazu geführt, dass leerstehende Geschäfte wieder bezogen werden konnten. Die Forderungen an die Politik umfassen unter anderem, bessere Voraussetzungen zu schaffen, um Innenstädte als wirtschaftliche und gesellschaftliche Zentren zu bewahren. Der Handel braucht Unterstützung, um die Herausforderungen der gegenwärtigen Zeit zu meistern und um die Attraktivität der Stadtzentren langfristig zu sichern.
Details | |
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Vorfall | Insolvenz |
Ursache | schwere Erkrankung des Geschäftsinhabers, wirtschaftliche Situation, Kaufzurückhaltung |
Ort | Lange Straße 60, 04668 Grimma, Deutschland |
Quellen |