Schockierende Doku enthüllt: Wer tötete Journalistin Shireen Abu Akleh?

Neue Dokumentation enthüllt, wer Shireen Abu Akleh erschoss. Der Fall wirft Fragen zu möglicher Vertuschung auf.
Neue Dokumentation enthüllt, wer Shireen Abu Akleh erschoss. Der Fall wirft Fragen zu möglicher Vertuschung auf. (Symbolbild/NAG Archiv)

Jenin, Palästinensische Gebiete - Die neue Dokumentation „Who Killed Shireen?“, veröffentlicht von Zeteo, einem Medienunternehmen aus Washington, DC, beleuchtet den tragischen Tod der palästinensisch-amerikanischen Journalistin Shireen Abu Akleh, die am 11. Mai 2022 in Jenin von einem israelischen Soldaten erschossen wurde. Diese investigative Arbeit identifiziert den mutmaßlichen Schützen als einen 20-jährigen israelischen Soldaten, der sich in seinem ersten Kampfeinsatz im besetzten Westjordanland befand. Laut Al Jazeera zeigen die Filmemacher auf, dass die US-Regierung Versuche unternahm, Israel nicht für diesen Mord zur Rechenschaft zu ziehen.

Dion Nissenbaum, der Executive Producer, berichtet, dass die Biden-Administration offenbar zu dem Schluss kam, dass der Soldat Abu Akleh absichtlich ins Visier genommen hatte. Diese Einschätzung wurde jedoch intern überstimmt, was Nissenbaum besorgt darüber macht, dass sowohl Israel als auch die US-Regierung den Vorfall möglicherweise vertuscht haben. Anton Abu Akleh, der Bruder von Shireen, bezeichnete die Dokumentation als wichtig für die Familie und hofft, dass sie mehr Licht auf die gezielte Tötung von Journalisten durch die israelische Armee wirft.

Inhalt der Dokumentation

Die Dokumentation enthält exklusive Interviews mit ehemaligen US- und israelischen Beamten sowie Journalisten, die Shireen persönlich kannten. Sie untersucht die Umstände ihres Todes und mögliche Vertuschungen, die sich bis nach Washington D.C. erstrecken. Der Film ist für zahlende Abonnenten verfügbar, wobei Zeteo ausdrücklich betont, dass keine externen Unternehmen oder Sponsoren an der Finanzierung beteiligt sind, um die Unabhängigkeit der Untersuchung zu gewährleisten.

Al Jazeera bezeichnete die Ermordung von Abu Akleh als „kaltblütige Tötung“. Diese Einschätzung wird durch verschiedene Untersuchungen unterstützt, darunter die von Nachrichtenagenturen und Menschenrechtsgruppen, die zu dem Ergebnis kamen, dass Abu Akleh wahrscheinlich absichtlich von israelischen Soldaten getötet wurde. Anfangs versuchte Israel, die Schuld abzulehnen und behauptete, palästinensische Kämpfer hätten die Journalistin getötet. Diese Behauptung wurde jedoch später zurückgezogen, und Israel gab die Verantwortung zu und bezeichnete es als „Unfall“.

Internationale Reaktionen

Ein Jahr nach dem Vorfall entschuldigte sich das israelische Militär für den Tod von Abu Akleh, kündigte jedoch keine strafrechtlichen Ermittlungen gegen die beteiligten Soldaten an. Die USA, die ursprünglich eine Strafuntersuchung forderten, zogen diese Anfrage nach der Entschuldigung zurück. Shireen Abu Aklehs Tod lenkte internationale Aufmerksamkeit auf die Tötung palästinensischer Journalisten und die Gefahren, die sie bei ihrer Arbeit ausgesetzt sind, insbesondere im Gazastreifen.

Reporter ohne Grenzen dokumentierte, dass israelische Streitkräfte in den ersten 18 Monaten des aktuellen Konflikts in Gaza fast 200 Journalisten getötet haben, von denen mindestens 42 während ihrer Berichterstattung ums Leben kamen. Der Gazastreifen gilt als das gefährlichste Umfeld für Journalisten seit den letzten 30 Jahren, wo derzeit ausschließlich palästinensische Journalisten berichten. Laut dem Committee to Protect Journalists (CPJ) wurden seit Kriegsausbruch 85 Journalisten im Gazastreifen getötet, darunter 78 Palästinenser. Das CPJ fordert besseren Schutz für Journalisten und betont die Notwendigkeit der Pressefreiheit.

Details
Ort Jenin, Palästinensische Gebiete
Quellen