AfD erreicht mit Weidel neuen Umfrage-Höhenflug – was steckt dahinter?
Berlin, Deutschland - Wenige Wochen vor der Bundestagswahl zeigt sich ein starkes Bild in den Umfragen für die AfD, besonders bei den öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF. Laut berlin-live.de liegt die Partei inzwischen bei 20 Prozent und darüber, was eine signifikante Steigerung im Vergleich zu 17 Prozent Ende Oktober darstellt. Diese positive Entwicklung wird von der Kanzlerkandidatin Alice Weidel als neuer Schub im Wahlkampf interpretiert. Der Auftrieb der AfD ist in einem politischen Klima zu verorten, in dem Themen wie Zuwanderung und Asyl an Bedeutung gewinnen.
Zur aktuellen politischen Lage zeigt sich, dass 37 Prozent der Befragten die Zuwanderung als wichtigstes Problem in Deutschland einstufen. Dies ist ein Anstieg von 14 Prozentpunkten im Vergleich zur vorherigen Umfrage im Dezember. Im Rahmen dieser Thematik hat die AfD offenbar auch von dem tragischen Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt profitiert, bei dem sechs Menschen durch einen Einwanderer aus Saudi-Arabien ums Leben kamen. Ironischerweise sympathisierte der Täter mit den politischen Auffassungen der AfD.
Falsche Behauptungen und Geschichtsklitterung
<pIn einem Gespräch mit Elon Musk auf seiner Plattform X hat Weidel verschiedene Themen angesprochen, dabei jedoch mehrere falsche Behauptungen zur Migration und Wirtschaft aufgestellt. Laut tagesschau.de, stellte Weidel fälschlicherweise dar, dass die damalige Kanzlerin Angela Merkel die Grenzen für illegale Einwanderung 2015 geöffnet habe, obwohl die Grenzen innerhalb des Schengenraums bereits seit Jahren offen waren.
Weitere irreführende Aussagen von Weidel betreffen die Kriminalitätsrate in Deutschland, die sie als „explodierend“ bezeichnete. Experten weisen darauf hin, dass die Zahl der Straftaten zwar gestiegen ist, jedoch die Werte aus den Jahren 2015 und 2016 noch höher lagen. Auch Musk ergänzte das Gespräch mit einer unrichtigen Aussage über Diebstahl in Kalifornien, als er suggerierte, dieser sei quasi legal, was nicht stimmt.
Politische Wahrheiten und Antisemitismus
In Bezug auf den Umgang mit der Geschichte fiel Weidel die Aussage zu, dass Adolf Hitler ein Kommunist gewesen sei. Diese Aussage wurde von Geschichtsprofessoren als klar falsch eingeordnet, da die nationalsozialistische Bewegung ideologisch tief im rechten Spektrum verwurzelt war. Entgegen Weidels Behauptungen wird die AfD vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall beobachtet, was die Wahrnehmung ihrer politischen Linie zusätzlich belastet.
Kritik kam auch von Vertretern der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland, die besagen, dass die AfD eine Gefahr für jüdisches Leben darstelle. Deren Stellungnahmen unterstreichen, dass vielmehr die AfD antisemitische Tendenzen in ihrem Programm verankert hat und nicht die von Weidel behauptete Schutzfunktion für Juden in Deutschland ausübe.
Wirtschaftliche Fehleinschätzungen
Weidel wandte sich auch dem Thema Wirtschaft zu, indem sie fälschlicherweise behauptete, Deutschland sei das einzige Industrieland, das aus der Atomenergie ausgestiegen sei. Tatsächlich führte auch Italien bereits bis 1990 einen vollständigen Atomausstieg durch. Zudem erklärte Weidel, dass Atomenergie komplett emissionsfrei sei, was ebenfalls nicht korrekt ist. Der Weltklimarat weist darauf hin, dass auch bei der Kernkraft gewisse CO2-Emissionen entstehen.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass der Aufschwung der AfD vor der Bundestagswahl sowohl von politischen Rahmenbedingungen als auch von emotional aufgeladenen Themen wie Zuwanderung, die durch tragische Ereignisse verstärkt werden, abhängig ist. Gleichzeitig kritisieren Experten die zahlreichen Fehlinformationen, die die AfD in ihren Kampagnen verbreitet und die potenziellen Folgen für die politische Debattenkultur in Deutschland.
Details | |
---|---|
Vorfall | Sonstiges |
Ort | Berlin, Deutschland |
Quellen |