Spannungen im Kaschmir: Indien stoppt Wasserabkommen – Eskalation droht!
Pahalgam, Indien - In der Himalaja-Region Kaschmir, die seit 1947 zwischen Indien und Pakistan geteilt ist, spitzt sich die Lage erneut zu. Indiens Verteidigungsminister Rajnath Singh hat mit einer schnellen Reaktion auf Angriffe gedroht und angekündigt, dass es „eine laute und deutliche Antwort für die Verantwortlichen geben“ werde. Dieser Konflikt hat in der Vergangenheit bereits zu zwei Kriegen zwischen den Atommächten Indien und Pakistan geführt, und die Spannungen scheinen sich mit der jüngsten Eskalation erneut zu verschärfen.
Ein Angriff, der 25 indische Touristen und einen örtlichen Ponyführer das Leben kostete, hat die indische Regierung veranlasst, drastische Maßnahmen zu ergreifen. In einer Reaktion auf den Anschlag in der Nähe des Ferienorts Pahalgam schloss Indien die Grenze zu Pakistan, wies mehrere pakistanische Diplomaten aus und beschloss, das Indus-Abkommen auszusetzen. Dieses Abkommen, das seit 1960 die Wasserverteilung des Indus regelt, ist entscheidend für die Lebensgrundlage von Millionen Menschen in Pakistan. Indische Militärangehörige haben eine großangelegte Suchaktion eröffnet, um die Täter zu fassen, die sich in den schwer zugänglichen Bergen verstecken. Dabei wurde ein indischer Soldat getötet.
Historischer Kontext des Konflikts
Der Kaschmirkonflikt hat tiefere Wurzeln, die bis zur Unabhängigkeit Indiens und Pakistans im Jahr 1947 zurückreichen. Während Kaschmir anfangs seine Unabhängigkeit wahren wollte, trat es nach militärischen Auseinandersetzungen der Indischen Union bei. Kassirms Status war bis August 2019 durch Artikel 370 und 35A der indischen Verfassung geschützt, welche der Region Autonomie gewährten, bevor die indische Zentralregierung diese Regelungen aufhob und Kaschmir in die Unionsterritorien Jammu und Kaschmir sowie Ladakh aufteilte. Die indische Militärpräsenz in Kaschmir ist eine der höchsten weltweit, mit geschätzten 500.000 Truppen vor Ort, um Stabilität zu gewährleisten und militante Aktivitäten zu unterdrücken.
Die Lebensbedingungen und die wirtschaftliche Entwicklung in der Region sind angespannt. Trotz eines Wirtschaftswachstums von 7,4% im Haushaltsjahr 2023/24 leidet die Region unter einer hohen Arbeitslosigkeit von 23,1%, insbesondere bei Jugendlichen. Die Repression gegen lokale politische Akteure und die anhaltende Unsicherheit haben die Unzufriedenheit in der Bevölkerung weiter angeheizt. Separatistische Gruppen agieren zunehmend im Untergrund und führen Anschläge auf Sicherheitskräfte durch.
Internationale Implikationen
Indien und Pakistan zeigen sich uneinig über den Umgang mit dem Konflikt, und die bilateralen Beziehungen haben sich seit 2016, insbesondere nach dem militärischen Konflikt 2019, weiter verschlechtert. Während Indien an einem Dialog ohne internationale Vermittler festhält, sieht Pakistan jede Statusveränderung als Provokation an. Beide Länder sind sich bewusst, dass eine Eskalation des Konflikts in der aktuellen globalen Lage unerwünscht ist, insbesondere da sie über Atomwaffen verfügen. Der indische Premierminister Modi hatte angekündigt, dass indische Wahlen in Kaschmir bis Ende September 2024 stattfinden sollen, doch viele lokale Politiker sind inhaftiert oder dürfen nicht politisch aktiv sein, was die Situation weiter kompliziert.
Inmitten dieser Spannungen reist Modi weiterhin nach Russland und in die Ukraine, um Indiens Unabhängigkeit in der Außenpolitik zu betonen und einen konstruktiven Dialog zu suchen, während der Kaschmirkonflikt und die militärischen Auseinandersetzungen anhalten. Indische und pakistanische Medien berichten unterschiedlich über die Ereignisse: Indische Medien machen Pakistan für den Anschlag verantwortlich, während pakistanische Medien Indiens Reaktion als überstürzt kritisieren.
Details | |
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Vorfall | Mord/Totschlag |
Ursache | Angriff |
Ort | Pahalgam, Indien |
Quellen |