Spargel-Liebe unter Druck: Jeder Vierte mag das Saisongemüse nicht!

In Deutschland hat sich die Vorliebe für Spargel in den letzten Jahren leicht verändert. Eine aktuelle Umfrage von Yougov, die im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur durchgeführt wurde, zeigt, dass jeder vierte Erwachsene (25%) keinen frisch gekochten weißen Spargel mag. Im Vergleich zu vor drei Jahren, als es noch jeder fünfte (20%) war, scheint die Skepsis gegenüber diesem beliebten Saisongemüse zuzunehmen. Besonders ausgeprägt ist diese Ablehnung bei der jüngeren Generation. 27% der jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 24 Jahren mögen Spargel „gar nicht“.

Die Unterschiede innerhalb der Altersgruppen sind signifikant. Während 42% der Generation Z Spargel ablehnen, sind es bei den 25- bis 34-Jährigen bereits 31% und bei den 35- bis 44-Jährigen sogar 34%. Im Gegensatz dazu mögen 80% der über 55-Jährigen Spargel. Dies deutet darauf hin, dass die Begeisterung für Spargel mit dem Alter steigt.

Regionale Beliebtheit und Anbau

Der Spargelanbau ist ein zentraler Bestandteil der deutschen Landwirtschaft. Deutschland gehört zu den vier größten Spargelerzeugern weltweit, wobei der beliebte weiße Spargel die größte Anbaufläche von knapp 200 Quadratkilometern einnimmt. Die Hauptanbauregionen sind Niedersachsen, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen. Typischerweise dauert die Spargelsaison etwa zwölf Wochen und beginnt mit dem Frühling, endet jedoch meist am 24. Juni, dem Johannistag. Der Durchschnittsverbrauch pro Person liegt bei etwa 1,2 Kilogramm frischen Spargel jährlich, wobei der Wert je nach Quelle leicht variieren kann, laut Statista sogar bei 1,4 Kilogramm.

Spargel ist nicht nur in Deutschland, sondern weltweit beliebt. Die meiste Spargelernte erfolgt in China, das über 7 Millionen Tonnen pro Jahr produziert. Dennoch importiert Deutschland mehr Spargel, als es exportiert, was den einheimischen Landwirten Konkurrenz durch günstigere importierte Ware verschafft, insbesondere aus Ländern wie Spanien, Griechenland und Mexiko. Viele deutsche Landwirte kämpfen daher mit der Wirtschaftlichkeit des Spargelanbaus, und die Anzahl der Betriebe nimmt ab.

Moderne Trends und Herausforderungen

Gleichzeitig gibt es positive Entwicklungen im Bereich des ökologischen Anbaus. Im Jahr 2024 waren etwa 167 Betriebe mit Bio-Spargel aktiv, was einen Anstieg im Vergleich zu 2016 darstellt, als es lediglich 131 Betriebe gab. Die Anbaufläche für Bio-Spargel beträgt ca. 1.785 Hektar mit einer Erntemenge von etwa 9.243 Tonnen.

Die Beliebtheit von Spargel zeigt sich auch in der Zubereitung. Viele Deutsche genießen ihn traditionell mit Kartoffeln, Schinken und einer Sauce Hollandaise. Trotz der abnehmenden Akzeptanz unter jüngeren Menschen bleibt Spargel ein wichtiges Saisongemüse und hat in der deutschen Küche weiterhin seinen festen Platz.

Insgesamt ist der Spargelanbau in Deutschland auf einem kritischen, aber auch transformierenden Punkt angekommen, wie Radio Köln berichtet. Die Herausforderung wird sein, das traditionelle Gemüse für neue Generationen attraktiv zu halten und gleichzeitig die landwirtschaftlichen Bedingungen zu verbessern, um die Qualität und den Ertrag zu sichern. Die Daten zu Anbauflächen und Ernteerträgen zeigen, dass Deutschland trotz der Herausforderungen ein bedeutender Akteur im internationalen Spargelmarkt bleibt, wie auch Statista bestätigt.

Für die Zukunft ist es entscheidend, die Gründe für die sinkende Akzeptanz bei der jüngeren Generation zu verstehen und mögliche Trends zu erkennen. Eine Kombination aus modernem Anbau, nachhaltigen Praktiken und angepasster Vermarktung könnte notwendig sein, um den wertvollen Spargel im deutschen Bewusstsein zu verankern. Aktuelle Statistiken zur Anbaufläche sind zudem auf Statista verfügbar.

Details
Quellen