Windflaute in Deutschland: Sachsen und Thüringen leiden massiv!

Sachsen, Deutschland - Das Jahr 2025 begann für die Windkraft in Deutschland mit einer extrem windstillen Phase, die seit über 50 Jahren nicht mehr so ausgeprägt war. Diese Wetterlage hat dramatische Auswirkungen auf die Erzeugung von Windenergie gehabt. Frank Kaspar vom Deutschen Wetterdienst teilt mit, dass die gemittelte Windgeschwindigkeit in 100 Metern Höhe im ersten Quartal signifikant gesunken ist. Besonders betroffen sind die Regionen Sachsen und Thüringen, die unter einer intensiven Hochdrucklage leiden, die wenig Regen und viel Sonnenschein bringt. Laut Berichten von MDR ist der Wind-Ertrag im Vergleich zum Vorjahresquartal um etwa 35 Prozent eingebrochen.

Die Mibrag, ein Unternehmen im Mitteldeutschen Revier, berichtet von einem gleichzeitigen Anstieg des Kohleverkaufs um etwa 20 Prozent, was die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen unterstreicht. Mibrag-Sprecher Sebastian Exner äußert, dass solche Windflauten sich in der Regel im mehrjährigen Mittel ausgleichen. Dennoch zeigt die aktuelle Entwicklung, dass es für Windkraftbetreiber eine große Herausforderung ist, mit den unerwarteten Wetterbedingungen umzugehen.

Rolle der Windenergie in der deutschen Energiewende

Windenergie ist eine Schlüsselressource für erneuerbare Energien in Deutschland und wird vom Umweltbundesamt als „tragende Säule der Energiewende“ bezeichnet. Windkraft kann sowohl onshore (an Land) als auch offshore (auf dem Meer) gewonnen werden, wobei die Offshore-Nutzung seit 2010 kommerziell etabliert ist. Im Onshore-Bereich wird seit 2017 ein Stillstand beim Ausbau festgestellt. Gründe dafür sind unter anderem Änderungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), komplizierte Genehmigungsverfahren und fehlende Stromtrassen. Dies führt zu einem stagnierenden Wachstum im Windkraftsektor, wie Planet Wissen berichtet.

Eine Studie zeigt zudem, dass Neuinstallationen häufig durch Bürgerproteste und Klagen wegen gesundheitlicher Bedenken beziehungsweise Umweltbelangen verzögert werden. Widerstände könnten jedoch durch frühzeitige Bürgerbeteiligung und Einnahmenbeteiligung abgebaut werden. Trotz dieser Schwierigkeiten hat die Windkraftbranche 2023 eine positive Wende erfahren und es wurden 7,4 Milliarden Euro in neue Windkraftprojekte investiert, was einem Anteil von 21% am gesamten Erneuerbaren-Energien-Investitionsvolumen entspricht, so Strom Report.

Windenergieanlagen in Deutschland

Aktuell sind in Deutschland 30.243 Windräder mit einer Gesamtleistung von 69.475 Megawatt installiert. Die Mehrheit dieser Anlagen befindet sich in Norddeutschland, mit Niedersachsen an der Spitze, gefolgt von Schleswig-Holstein. Trotz der Herausforderungen der letzten Jahre belegen aktuelle Zahlen, dass der Markt für Windenergie in Deutschland nach wie vor eine bedeutende Rolle spielt.

Bundesland Installierte Leistung (MW) Neuinstallationen 2023 (MW)
Niedersachsen 12.542 638
Schleswig-Holstein 8.549 1.210
Brandenburg 8.662 1.100
Nordrhein-Westfalen 7.153 527

Um die Windkraft effizient nutzen zu können, sind moderne Windenergieanlagen mit Nabenhöhen von rund 170 Metern ausgestattet, was eine stärkere Nutzung der in Höhenlagen vorhandenen Winde ermöglicht. Die Technologie hat sich kontinuierlich weiterentwickelt, was nicht nur die Effizienz erhöht, sondern auch dazu beiträgt, die Beeinträchtigungen durch Lärm und Infraschall zu minimieren.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Windkraft in Deutschland trotz der aktuellen Flautensituation und der bürokratischen Hürden weiterhin als zentrale Säule der Energiewende gilt. Die Branche steht jedoch vor großen Herausforderungen und ist gefordert, Lösungen zur Optimierung der Windnutzung und zur Überwindung von Widerständen zu finden.

Details
Vorfall Umwelt
Ursache Hochdruckgebiete
Ort Sachsen, Deutschland
Quellen