Stellenabbau in Deutschland: Rüstungsindustrie boomt trotz Krise!
Berlin, Deutschland - Der deutsche Stellenmarkt steht unter Druck, da fast alle Wirtschaftszweige mit großen Herausforderungen konfrontiert sind. Geopolitische Spannungen, etwa durch den Ukraine-Krieg und den Zollstreit mit den USA, haben zu einer spürbaren Verunsicherung geführt. Laut einer aktuellen Konjunkturumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) rechnen 35 Prozent der Unternehmen in Deutschland für 2025 mit einem Stellenabbau, während nur 24 Prozent planen, neue Mitarbeiter einzustellen. Dies berichtet Merkur.
Die Umfrage, die im März und April 2025 unter etwa 2.000 Firmen durchgeführt wurde, zeigt, dass im Herbst 2024 bereits 38 Prozent der Unternehmen einen Beschäftigungsabbau befürchteten. Rund 42 Prozent der Industriefirmen und 21 Prozent im Dienstleistungssektor planen Stellenstreichungen. Gleichzeitig ist die Anzahl der ausgeschriebenen Stellenanzeigen auf der Job-Plattform Indeed im ersten Quartal 2025 um 7,2 Prozent zurückgegangen, betroffen sind insbesondere das Transportwesen, Beherbergung und Tourismus.
Rüstungsindustrie im Aufwind
Zudem kündigte der niederländische Panzerbauer KNDS an, 600 neue Stellen in Deutschland zu schaffen. Die Nachfrage nach Arbeitskräften in der Rüstungsbranche wächst, was zu einem Imagewechsel führt, da Rüstung zunehmend als wichtig für die nationale Sicherheit gesehen wird. Die Rüstungsunternehmen könnten zudem von einer möglichen Erhöhung der Verteidigungsausgaben profitieren, die das Wirtschaftswachstum in Deutschland um bis zu einen halben Prozentpunkt steigern und 100.000 Arbeitsplätze schaffen könnte.
Positive Ausblicke durch höhere Verteidigungsausgaben
Laut einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung EY könnte eine Erhöhung des NATO-Ziels für Verteidigungsausgaben auf drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland und Europa erhebliche wirtschaftliche Impulse geben. Dabei wird geschätzt, dass durch erhöhte Rüstungsausgaben europaweit bis zu 660.000 neue Arbeitsplätze entstehen könnten. Auch der Metallsektor und Dienstleister des Transport- und Logistikbereichs könnten davon profitieren, wie n-tv berichtet.
Zusätzlich wird auf die Möglichkeiten verwiesen, die sich deutschen Unternehmen nach dem Ende des Ukraine-Kriegs bieten könnten. Der Wiederaufbau der durch die Konflikte zerstörten Gebiete in der Ukraine könnte Investitionen von bis zu drei Billionen Euro mit sich bringen, was für die deutsche Wirtschaft neue Chancen eröffnen könnte. Angesichts der derzeitigen Herausforderungen zeigt sich, dass während viele Sektoren um Arbeitsplätze kämpfen, die Rüstungsindustrie und die damit verbundenen Unternehmen auf der Überholspur zu sein scheinen.
Details | |
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Vorfall | Stellenabbau |
Ursache | geopolitische Spannungen, Arbeitsmarktveränderungen |
Ort | Berlin, Deutschland |
Quellen |