Stromausfall in Spanien und Portugal: Millionen betroffen – Was nun?

Madrid, Spanien - Spanien und Portugal haben nach einem der schwersten Stromausfälle in der jüngeren Geschichte Europas wieder Zugang zu Elektrizität. Der Ausfall, der fast einen Tag lang andauerte, betraf Millionen von Menschen und ereignete sich von Montag bis Dienstag. In den großen Städten wie Barcelona, Madrid und Lissabon waren zahlreiche Menschen in Aufzügen eingeschlossen, steckten auf Zügen fest und hatten keinen Internetzugang. Supermärkte, die mit Notstromaggregaten betrieben wurden, erlebten lange Warteschlangen, während die Bevölkerung Vorräte an Trockenlebensmitteln, Wasser und batteriebetriebenen Taschenlampen kaufte. Dies berichtete Al Jazeera.

Die Regierungen Spaniens und Portugals hielten nach dem Ausfall um 12:30 Uhr (10:30 GMT) am Montag Notfallbesprechungen ab. Die Auswirkungen des Stromausfalls waren weitreichend, da nahezu die gesamte Iberische Halbinsel, mit einer Bevölkerung von fast 60 Millionen Menschen, betroffen war. Madrid erklärte den Notstand, während der genaue Grund für den Ausfall weiterhin unbekannt bleibt.

Ursachen und Erklärungen

Der portugiesische Stromanbieter REN gab an, dass ein „seltenes atmosphärisches Phänomen“ zu einem Ungleichgewicht der Temperaturen führte, was von einem Phänomen der „induzierten atmosphärischen Vibration“ aufgrund extremer Temperaturschwankungen in Spanien begleitet wurde. Während Spaniens meteorologisches Amt Aemet Wetterphänomene als Ursache ausschloss, erklärte Premierminister Pedro Sanchez, dass das Stromnetz innerhalb von nur fünf Sekunden 15 Gigawatt, das sind 60 Prozent des nationalen Bedarfs, verloren habe.

Bislang gibt es keine Hinweise auf einen Cyberangriff, obwohl die Möglichkeit nicht gänzlich ausgeschlossen wird. Portugals Nationales Cybersecurity-Zentrum und der portugiesische Premierminister haben einen solchen Angriff jedoch als Ursache ausgeschlossen. Historisch gesehen war dieser Vorfall einer der seversten Stromausfälle in Europa, vergleichbar mit ähnlichen Vorfällen in England, Deutschland und Italien.

Wiederherstellung der Stromversorgung

Die Wiederherstellung der Stromversorgung begann am Montagmittag mit dem Strombetreiber REE, der rasch vorankam. Bis Montagabend waren 85 von 89 Umspannwerken in Portugal wieder online, und bis Dienstagmorgen war die Stromversorgung in beiden Ländern fast vollständig wiederhergestellt. In Madrid war der U-Bahn-Service bis 8 Uhr (06:00 GMT) auf fast allen Linien wiederhergestellt.

Zusätzlich zu den direkten Auswirkungen auf die Stromversorgung wurden auch Internetprobleme in Marokko und kurze Stromausfälle im französischen Baskenland gemeldet. In abgelegenen Regionen Grönlands gab es Ausfälle bei Satellitendiensten.

Klimawandel und Infrastruktur

Experten warnen zudem, dass die steigenden Temperaturen durch den Klimawandel das Risiko von Stromausfällen erhöhen könnten. Der Klimawandel hat nicht nur Auswirkungen auf das Wetter, sondern auch auf die Infrastruktur, einschließlich Energieversorgung, Straßen und Gebäude. Starkregenereignisse können beispielsweise dazu führen, dass Straßen überflutet werden, während Hitzewellen die Nachfrage nach Kühlung erhöhen und das Stromnetz belasten können. Maßnahmen zur Anpassung, wie die Förderung erneuerbarer Energien und der Einsatz temperatursensitiver Materialien, sind notwendig, um zukünftige Vorfälle dieser Art zu minimieren, wie Das Wissen beschreibt.

Details
Vorfall Stromausfall
Ort Madrid, Spanien
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