Stuttgart 21: Pendler müssen sich auf massive Einschränkungen einstellen!

Stuttgart, Deutschland - Der Tiefbahnhof für das umstrittene Projekt Stuttgart 21 soll im Dezember 2026 eröffnet werden. Dies kündigte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) während eines Treffens des Lenkungskreises im Rathaus Stuttgart an. Bei diesem Treffen waren neben Vertretern der Deutschen Bahn auch Repräsentanten des Landes Baden-Württemberg, der Stadt Stuttgart, des Verbands Region Stuttgart sowie der Flughafen Stuttgart vertreten. Anlässlich der Ankündigung betonte Hermann die Notwendigkeit der vollständigen Digitalisierung des Schienenknotenpunkts in Stuttgart, was eine moderne und effiziente Verkehrssteuerung zur Folge haben soll. Die Finanzierung des Projekts ist mittlerweile geklärt, was eine wesentliche Voraussetzung für die Fortführung darstellt.
Die Vorfreude auf die Inbetriebnahme des neuen Tiefbahnhofs wird jedoch von einem Störfaktor überschattet: Pendler und Zugreisende müssen sich 2026 auf erhebliche Umleitungen, Schienenersatzverkehr und längere Fahrzeiten einstellen. Verkehrsminister Hermann bezeichnete die Situation als „sehr schmerzhaft“ für die betroffenen Pendler. Ursachen für die zu erwartenden Einschränkungen sind unter anderem zusätzliche Baustellen und Streckensperrungen, die in den kommenden Jahren in der Region anfallen werden.
Voraussichtliche Sperrungen und Umleitungen
Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) prognostiziert größere zeitliche und räumliche Dimensionen der Sperrungen im Jahr 2026. Der Vorsitzende des Verbands Region Stuttgart, Rainer Wieland (CDU), bezeichnete das bevorstehende Jahr als das „steilste und steinigste Stück“ der Bauarbeiten. Um die Auswirkungen auf die Fahrgäste zu minimieren, wird eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Bahn und Projektpartnern gebildet. Diese soll bis zum Sommer praktikable Lösungen entwickeln.
Aktuell gibt es jedoch keine Hinweise auf eine Verzögerung des Termins zur Inbetriebnahme des Tiefbahnhofs. Es wird jedoch diskutiert, ob die ursprünglich für April 2026 geplante Abkopplung der Gäubahn letztlich doch erst im Dezember 2026 erfolgen könnte. Diese Abkopplung betrifft unter anderem die Verbindung von Stuttgart nach Zürich, die in Stuttgart-Vaihingen enden soll, wodurch Umsteigepunkte erforderlich werden.
Proteste gegen die Kappung der Gäubahn
Eine besondere Sorge gilt der Kappung der Gäubahn, die der Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 zufolge viele Reisende stark beeinträchtigen könnte. In einer Protestaktion vor dem Rathaus äußerten Demonstranten ihre Bedenken hinsichtlich der negativen Auswirkungen der Abkopplung auf die Mobilität der Bürger.
Stuttgart 21 selbst ist ein ambitioniertes Projekt zur Neuordnung des Bahnknotens Stuttgart, das seit seiner Initiierung im Jahr 2009 massive Diskussionen ausgelöst hat. Unter anderem sieht das Projekt den Neubau von vier Bahnhöfen, 56 Kilometern Tunnelröhren und rund 100 Kilometern neuen Gleisen vor. Ziel des Vorhabens ist die Verkürzung der Reisezeiten im Fern- und Regionalverkehr und die Anbindung des Flughafens an die Fernbahn, was bislang lange Wartezeiten bedeutete.
Beispielsweise wird sich die Reisezeit von Ulm zum Flughafen von bis zu 1:49 Stunden auf nur 28 Minuten verkürzen. Der künftige Durchgangsbahnhof soll die Abwicklung von mehr Zugverkehr als der derzeitige Kopfbahnhof ermöglichen und wird als bundesweites Pilotprojekt fungieren. Über zehn Millionen Fahrgäste im Fernverkehr sollen jährlich von dieser Modernisierung profitieren, was auch eine Steigerung der Nachfrage um rund zwei Millionen Reisende mit sich bringen dürfte.
Die Herausforderungen, die Stuttgart 21 mit sich bringt, stehen im klaren Kontrast zu den vielen Vorteilen, die das Projekt für die Region erhoffen lässt. Eine umfassende Unterstützung der Infrastruktur wird erwartet, jedoch müssen Bewohner und Pendler sich derzeit noch auf schwierige Zeiten einstellen, die mit einem erhöhten Maß an Geduld und Flexibilität einhergehen werden.
Für weitere Informationen über den Verlauf des Projekts Stuttgart 21 und seine Auswirkungen auf den Verkehr in der Region, können Sie folgende Seiten besuchen: SWR, Stimme, und Bahnprojekt Stuttgart-Ulm.
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Ort | Stuttgart, Deutschland |
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