Krisenfall Brücken: Sicherheit der Agra-Brücke in Leipzig alarmierend!

Dippoldiswalde, Deutschland - Aktuell stehen die Brücken in Sachsen unter intensiver Prüfung, insbesondere die Agra-Brücke der B2. Diese Brücke muss dringend auf ihre Sicherheit überprüft werden, da eine mögliche Sperrung erhebliche Probleme für den Landkreis Leipzig mit sich bringen würde. Dies berichtet der Landrat Henry Graichen, der auf frühere Erfahrungen mit der Elbbrücke in Bad Schandau verweist. Brückensperrungen könnten längere Zeiten für Unternehmen und Dienstleister im Pflegebereich verursachen, was zu höheren Kosten führt. Graichen betont die Notwendigkeit einer baldigen Sanierung und hebt die transparente Kommunikation mit der Ministerin Kraushaar hervor. Er fordert zudem mehr Tempo bei Investitionen in die Infrastruktur im Namen des sächsischen Landkreistages. Laut MDR steht die Prüfung der Brücken in Sachsen weiter im Fokus, wobei acht Brücken noch keine Sonderprüfung in Auftrag gegeben haben. Diese umfassen unter anderem die Umgehungsbrücke der B170 in Dippoldiswalde sowie Brücken entlang der Staatsstraßen in Königstein, Porschdorf und Pegau.

Im Landkreis Leipzig wurde die Prüfung der Agra-Brücke bereits konkreter angegangen, doch die Dringlichkeit der Überprüfung bleibt bestehen. Während die Agra-Brücke vor gravierenden Sicherheitsrisiken steht, sind insgesamt in Deutschland rund 16.000 Brücken baufällig, wie der Bericht der Organisation Transport & Environment (T&E) zeigt. T&E kritisiert, dass der Bund den Sanierungsstau bei maroden Brücken erheblich unterschätzt. Die verzögerten Sanierungen führen zu höherem Verschleiß und langfristig höheren Kosten, was für viele Kommunen eine enorme wirtschaftliche Belastung darstellt. Insgesamt belaufen sich die geschätzten Kosten für den Ersatzneubau von Brücken auf bis zu 100 Milliarden Euro. Der Zustand vieler Brücken ist besorgniserregend und viele dieser Bauwerke stammen noch aus den 1970er Jahren, als sie auf geringere Verkehrslasten ausgelegt wurden.

Die Brückenlage in Deutschland

Überalterte Infrastruktur führt in den Städten immer wieder zu kurzfristigen Sperrungen von Bauwerken. Ein aktuelles Beispiel ist die Ringbahnbrücke auf der A100 in Berlin, die seit Mitte März wegen eines Risses im Tragwerk gesperrt ist. Der Abriss und Neubau sind bereits in Planung. Diese Situation verdeutlicht den dringenden Handlungsbedarf, insbesondere im Hinblick auf die Modernisierungsprogramme. Laut dem Verkehrsministerium sollen in den nächsten zehn Jahren 4.000 Brücken im Kernnetz stark belasteter Autobahnen saniert werden, während weitere 4.000 Brücken langfristig in Sicht sind. Dabei ist zu beachten, dass Schätzungen zufolge rund 5.905 Brücken ersetzt werden müssen, was etwa 24 % der Brückenfläche im Bundesfernstraßennetz entspricht, so T&E.

In Sachsen haben viele Brücken, die größtenteils in den 90er Jahren errichtet wurden, die Belastungen gut überstanden. Allerdings ist der Sanierungsbedarf auch hier nicht zu ignorieren. Graichen fordert daher, dass die Sanierung und Instandhaltung bestehender Brücken Vorrang vor dem Bau neuer Autobahnen und Bundesstraßen haben sollte. Um diesem Sanierungsstau zu begegnen, sollten Bund und Länder den Kommunen dringend mehr Geld für die Infrastruktur bereitstellen. Der Druck auf die Verkehrsinfrastruktur bleibt also bestehen, und die Notwendigkeit von Maßnahmen wird immer dringlicher, um die Sicherheit und Funktionsfähigkeit der Brücken zu gewährleisten.

Details
Vorfall Infrastruktur
Ursache Sanierungsstau, Überalterte Infrastruktur
Ort Dippoldiswalde, Deutschland
Quellen