Constantin Schreiber sagt Tagesschau Adieu – Was kommt jetzt?

Constantin Schreiber verlässt die „Tagesschau“ nach achteinhalb Jahren. Er strebt neue journalistische Herausforderungen an.
Constantin Schreiber verlässt die „Tagesschau“ nach achteinhalb Jahren. Er strebt neue journalistische Herausforderungen an. (Symbolbild/NAG Archiv)

Jena, Deutschland - Constantin Schreiber, ein langjähriger Sprecher der „Tagesschau“, hat angekündigt, seine Tätigkeit bei der Nachrichtensendung zu beenden. Dies wurde kürzlich auf der offiziellen Internetseite der „Tagesschau“ bekannt gegeben. Schreiber hat seine Entscheidung auch auf Instagram ausgedrückt, wo er betont, dass er für neue Herausforderungen bereit sei. Nach achteinhalb Jahren im ARD-aktuell-Studio erklärt er, dass er künftig wieder inhaltlich journalistisch arbeiten möchte, obwohl er keine konkreten Details zu seinen zukünftigen Projekten preisgab. Marcus Bornheim, Chefredakteur von ARD-aktuell, zeigte sich zwar bedauert über Schreibers Austritt, respektierte jedoch seinen Wunsch nach Veränderung.

Schreiber, der 2021 zum Sprecher der „Tagesschau“ berufen wurde, verabschiedet sich von einer Sendung, die um 20 Uhr durchschnittlich rund 9,6 Millionen Zuschauer hat. Er ist 45 Jahre alt und hat während seiner Karriere mehrere Bücher veröffentlicht. Sein Abschied wird am 25. Mai stattfinden, nachdem bereits Kontroversen seine öffentliche Wahrnehmung geprägt haben, insbesondere durch seine Sachbuchveröffentlichungen zum Islam.

Kontroversen und Persönliche Entscheidungen

Im Jahr 2023 war Schreiber im Fokus der Aufmerksamkeit, als er bei einer Lesung in Jena mit einer Torte angegriffen wurde. Dieser Vorfall führte dazu, dass er ankündigte, sich künftig nicht mehr öffentlich zum Thema Islam äußern zu wollen. Diese Entscheidung markiert einen Wendepunkt in seiner Karriere und zeugt von den Herausforderungen, mit denen Journalisten angesichts öffentlicher Reaktionen auf ihre Arbeiten konfrontiert sind. Schreiber möchte sich nun stärker auf andere journalistische Themen konzentrieren.

Das Thema Journalist*innen und ihre Herausforderungen in Deutschland wird aktuell auch in einer Studie des Hans-Bredow-Instituts behandelt. Das Arbeitspapier mit dem Titel „Journalismus in Deutschland 2023. Aktuelle Befunde zu Situation und Wandel“ untersucht unter anderem die Arbeitsbedingungen und die ethischen Haltungen von Journalist*innen. Dazu wurden 1.221 Journalisten zwischen September 2022 und Februar 2023 befragt. Diese repräsentative Befragung zeigt, dass sich die Branche im Wandel befindet, was im Kontext von Schreibers Abschied von der „Tagesschau“ möglicherweise besonders relevant ist.

Die Studie, die Teil des Projekts „Journalismus unter Druck“ ist, hebt hervor, dass die wichtigsten Arbeitgeber nach wie vor traditionelle Printhäuser sind und dass 80% der Journalist*innen festangestellt sind. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Rolle der Journalist*innen in einem sich ständig verändernden Medienumfeld an Bedeutung gewinnt.

Constantin Schreibers Entscheidung, die „Tagesschau“ zu verlassen, zeigt, wie komplex die Landschaft des Journalismus in Deutschland ist. Sein Weggang wird nicht nur eine Lücke in der Nachrichtensendung hinterlassen, sondern auch eine Diskussion über die Rolle und die Herausforderungen von Journalist*innen anstoßen.

Für weitere Informationen zu Schreibers Karriere und den aktuellen Entwicklungen im Journalismus in Deutschland seien die folgenden Artikel empfohlen: FAZ, Spiegel, und Leibniz HBI.

Details
Ort Jena, Deutschland
Quellen