Todesschlag in Balochistan: Pakistan macht Indien für Militärangriff verantwortlich

Kalat, Pakistan - Am 6. Mai 2025 meldet das pakistanische Militär, dass sieben Soldaten bei einem Angriff mit einer improvisierten Sprengvorrichtung (IED) in der Provinz Balochistan getötet wurden. Dieser Vorfall, der sich während eines Einsatzes in der Region ereignete, wurde der Baloch Liberation Army (BLA) zugeschrieben, die von pakistanischer Seite als „indisches Proxy“ bezeichnet wird. Allerdings gibt es keine Beweise, die diese Behauptung untermauern. Ein nicht namentlich genannter örtlicher Regierungsbeamter erwähnte, dass das betroffene Fahrzeug Teil eines Konvois war, der auf dem Weg zu einer Sicherheitsoperation war.

Fünf weitere Personen wurden bei dem Angriff verletzt und in ein Militärkrankenhaus in Quetta gebracht. Im Jahr 2025 hat die Gewalt in Balochistan und Khyber-Pakhtunkhwa in einem alarmierenden Ausmaß zugenommen, wobei mehr als 200 Menschen, hauptsächlich Sicherheitskräfte, ihr Leben verloren haben. Insbesondere ein vorheriger Angriff der BLA auf einen Zug im März kostete mindestens 31 Menschen, vorwiegend Soldaten, das Leben und beruhte auf der Entführung des Jaffer Express, der mit über 400 Passagieren besetzt war.

Steigende Spannungen zwischen Pakistan und Indien

Die Bombardierung geschah vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen zwischen Pakistan und Indien, insbesondere nach einem tödlichen Vorfall in Kaschmir am 22. April, bei dem 26 Menschen getötet wurden. Während Indien Pakistan beschuldigte, für den Angriff verantwortlich zu sein, wies Pakistan diese Vorwürfe vehement zurück. Um auf die sich verschärfende Situation zu reagieren, haben beide Länder gegenseitige Maßnahmen ergriffen, die den Handel aussetzten, Grenzen schlossen und Bürger sowie Diplomaten auswiesen. Pakistan startete zudem zwei Raketentests innerhalb von drei Tagen, während Indien Zivilschutzübungen durchführte, die den Einsatz von Luftalarm umfassten.

Die BLA hat sich bekannt zu dem tödlichen Angriff und bezeichnet sich selbst als Gruppe von Freiheitskämpfern. Laut ihren Angaben wurde ein Militärkonvoi in der Harboi-Region von Kalat angegriffen, was zur Rückkehr der Armee führte, um die Zivilbevölkerung zu schützen. Allerdings sind die Angaben zur Opferzahl und die behauptete Rückkehr der Armee nicht unabhängig verifiziert worden. In der Tat ist dies bereits der dritte bedeutende Angriff der BLA seit dem 10. März, als die Umstände rund um die Entführung des Jaffer Express zu einer hohen Zahl von Opfern führten.

Historischer Kontext von Balochistan

Balochistan ist die größte und am dünnsten besiedelte Provinz Pakistans. Sie grenzt im Westen an den Iran, im Nordwesten an Afghanistan, im Nordosten an Khyber-Pakhtunkhwa und Punjab, im Südosten an Sindh sowie im Süden an das Arabische Meer. Diese Region durchlief verschiedene historische Epochen, von der Stein- und Bronzezeit bis hin zu ihrer wichtigen Rolle im britischen kolonialen Erbe und ihrer Eingliederung in Pakistan im Jahr 1947.

Geographisch ist Balochistan geprägt von Gebirgen wie dem Sulaiman- und Toba-Kakar-Gebirge sowie Wüsten und Ebenen, die das Landschaftsbild dominieren. Historisch war der Bolan-Pass eine bedeutende Handelsroute, die Balochistan mit Afghanistan verbindete, während der Hingol-Fluss der größte Fluss der Region ist und ins Arabische Meer mündet. Diese Elemente tragen zur strategischen Bedeutung Balochistans sowohl für Pakistan als auch für die Nachbarländer bei.

Die dynamische und gewalttätige Lage in Balochistan bleibt ein zentrales Thema in den geopolitischen Spannungen zwischen Pakistan und Indien. Die internationale Gemeinschaft, einschließlich des UN-Generalsekretärs, hat zur Mäßigung aufgerufen, um einen militärischen Konflikt zu vermeiden. Die Situation in dieser Region wird weiterhin genau beobachtet, da die Auswirkungen auf die Sicherheit und Stabilität in Südasien von großer Bedeutung sind.

Für weitere Informationen siehe die Berichte von Al Jazeera, India Today und Insights on India.

Details
Vorfall Mord/Totschlag
Ursache IED
Ort Kalat, Pakistan
Verletzte 8
Quellen