Tragödie in Höxter: Junge Familie stirbt durch Kohlenmonoxid-Vergiftung

Höxter-Lüchtringen, Deutschland - Am 7. Mai 2025 ereignete sich in einem Mehrfamilienhaus in Höxter-Lüchtringen eine tragische Kohlenmonoxidvergiftung, die zwei junge Menschen das Leben kostete. Eine 19-jährige Frau und ein 23-jähriger Mann wurden nach einem Gasaustritt tot in ihrer Wohnung aufgefunden, während drei weitere Hausbewohner leichte Verletzungen erlitten. Der Notruf ging um 6:25 Uhr bei der Feuerwehr Höxter ein, die prompt evakuierte, was sich jedoch aufgrund der Sprachbarriere mit den überwiegend rumänischen Bewohnern als herausfordernd gestaltete. Das betroffene Paar, das als Erntehelfer tätig war, hinterlässt einen dreijährigen Sohn namens Ricardo, der nun bei seiner Großmutter in Rumänien lebt und nach dem Tod seiner Eltern Vollwaise ist.
Karin Wittrock, Sprecherin des Rotary-Clubs Höxter sowie des Plantagen-Unternehmens Wittrock, kündigte eine Spendenaktion an, um die erste Zeit für Ricardo und die Hinterbliebenen zu erleichtern. Die Aktion wird von mehreren Institutionen unterstützt, darunter der Pastoralverbund Corvey, die Stadt Höxter und die Firma Wittrock Weserbergland. Spenden können auf das Konto des Rotary Deutschland Gemeindienst e.V. überwiesen werden. RICARDO benötigt die Unterstützung seiner Gemeinschaft in dieser schweren Zeit.
Kohlenmonoxid: Die unsichtbare Gefahr
Die Polizei bestätigte, dass es sich bei dem ausgetretenen Gas um Kohlenstoffmonoxid handelte. Dieses geruchs- und farblose Gas kann die Sauerstoffaufnahme im Körper verhindern, was zu schweren gesundheitlichen Schäden oder sogar zum Tod führen kann. Kohlenmonoxidvergiftungen sind besonders unterschätzt, wie eine Befragung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zeigt. Viele Menschen glauben fälschlicherweise, CO aufgrund eines Geruchs oder Rauch zu erkennen. Nur etwa die Hälfte erkannte das hohe Risiko einer unbeabsichtigten Vergiftung.
Unmittelbar nach dem Unglück wurden die evakuierten Hausbewohner im Pfarrheim des Weserdorfes versorgt, wo auch psychosoziale Unterstützung angeboten wurde. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen, und das Wohnhaus wurde gesperrt. In dem Gebäude lebten rund 20 Personen, viele von ihnen Kinder, die ebenfalls als rumänische Arbeitskräfte in der Umgebung tätig waren, insbesondere auf lokalen Obstplantagen.
Die Geschehnisse in Höxter-Lüchtringen verdeutlichen die Dringlichkeit von präventiven Maßnahmen gegen Kohlenmonoxidvergiftungen. Das BfR hat darauf hingewiesen, dass viele Menschen sich nicht ausreichend über die Risiken und Symptome bewusst sind. Regelmäßige Überprüfungen von Heizungen und die Installation von CO-Meldern könnten entscheidend zur Vermeidung solcher tragischen Vorfälle beitragen.
Die Spendenaktion wird unter dem Verwendungszweck „Hilfe für Ricardo“ auf dem angegebenen Konto des Rotary Deutschland Gemeindienst e.V. entgegengenommen. In Zeiten wie diesen ist die Unterstützung der Gemeinschaft für die Betroffenen von großer Bedeutung.
Für weitere Informationen zur Spendenaktion klicken Sie bitte auf Westfalen Blatt, zur Unglücksseligen Gasaustritt auf WDR und zur Gefährlichkeit von Kohlenmonoxid auf BfR.
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Ort | Höxter-Lüchtringen, Deutschland |
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