Trump sorgt für Wahlkrimi: Kanada wählt gegen Zoll-Drohungen!
Kanada - Die politischen Spannungen zwischen Kanada und den USA stehen im Mittelpunkt der aktuellen Parlamentswahl in Kanada. Am 28. April 2025 fanden die Wahlen statt, in deren Vorfeld US-Präsident Donald Trump Anfang April Zölle gegen mehrere Länder, darunter Kanada, angekündigt hatte. Diese aggressive Zollpolitik und Trumps Drohungen, Kanada als 51. Bundesstaat der USA einverleiben zu wollen, führten zu einem signifikanten Meinungsumschwung zugunsten der liberalen Partei unter Premierminister Mark Carney. Prognosen deuten darauf hin, dass die Liberalen mehr Mandate als die Konservativen von Pierre Poilievre gewinnen konnten.
Die hohe Wahlbeteiligung von sieben Millionen vorab abgegebenen Stimmen spiegelt die Dringlichkeit wider, mit der die Kanadier auf die außenpolitischen Herausforderungen reagierten. Die ersten Wahllokale hatten bereits am 28. April geöffnet. Diese Wahl hatte sich zu einem Referendum über Trumps Politik entwickelt. Daraufhin kritisierte Poilievre die Einmischung des US-Präsidenten und bekräftigte die Souveränität Kanadas.
Einfluss der US-Politik auf die canadische Wahl
Trumps fortwährende Äußerungen zur Einverleibung Kanadas stießen auf Widerstand von der kanadischen Regierung. Trump äußerte, dass die USA keinen Bedarf für kanadische Produkte hätten und forderte „freien Zugang ohne Grenzen“. Diese Äußerungen hatten einen unvorhergesehenen Einfluss auf den Wahlkampf, da sie die liberale Kampagne unterstützen konnten. Carney, der die Nachfolge von Justin Trudeau angetreten hat, erklärte: „Kanada steht nicht zum Verkauf“ und zeigte seine Unterstützung für nationale Souveränität mehrfach, auch symbolisch mit einem Eishockey-Trikot.
Carney, der seit März 2025 Premierminister ist, gilt als ruhiger Krisenmanager mit erheblichem ökonomischen Sachverstand, da er zuvor Zentralbankchef sowohl in Kanada als auch in der Bank of England war. In den Umfragen lag er lange hinter Poilievre, bis der Druck durch Trumps Politik die Stimmung wandte.
Die Konservativen unter Pierre Poilievre
Pierre Poilievre, 45 Jahre alt, hat die Konservativen in die Wahl geführt und präsentiert ein libertäres Programm mit Schwerpunkt auf Steuersenkungen und Recht und Ordnung. Er wuchs bei einem Lehrerehepaar auf und wurde zur Adoption freigegeben, was seine Interessenslage für soziale Themen beeinflusst. Poilievres Background in internationalen Beziehungen und seine Gründung eines Politikberatungsunternehmens untermauern seine Qualifikationen.
In Alberta, einer der reichsten Provinzen Kanadas, die 56% aller US-Ölimporte liefert, wird zudem über die Einheit und die Klimapolitik der liberalen Regierung diskutiert. Dies zeigt, wie tief die wirtschaftlichen und politischen Fragen miteinander verwoben sind.
Insgesamt hat der Wahlkampf in Kanada deutlich gemacht, wie stark die US-Politik in die kanadische Innenpolitik hineinwirkt und welche Rolle nationale Identität dabei spielt. Die ersten Wahlergebnisse werden in der Nacht zu Dienstag erwartet und zeigen, wie nachhaltig Trumps Aussagen das politische Bild in Kanada beeinflusst haben.
Details | |
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Vorfall | Wahlen |
Ursache | Zollpolitik |
Ort | Kanada |
Quellen |