Trump und seine Glaubensberaterin: Göttliche Segnungen für 1000 Dollar!
Washington, D.C., USA - In den letzten Tagen hat sich das Glaubensbüro des Weißen Hauses in den Mittelpunkt interner und öffentlicher Aufmerksamkeit gerückt. Präsident Donald Trump wandte sich kurz vor Ostern, am 16. April 2025, an führende geistliche Anführer und bat um einen Moment religiöser Besinnung im Blue Room des Weißen Hauses. Diese Zusammenkunft ist Teil einer größeren Initiative, die das Glaubensbüro, geleitet von Paula White, ins Leben gerufen hat. Trump gibt diesem Büro eine zentrale Platzierung, um die enge Verbindung zwischen seiner Administration und evangelikalen Gemeinschaften zu betonen. White und Trump verbindet eine langjährige Freundschaft, die 2017 mit einem Gebet bei Trumps erster Amtseinführung begann. lvz.de berichtet, dass der alte Einfluss des Glaubensbüros unter George W. Bush hierbei nicht zur Geltung kommt; es hat sich vielmehr zu einer Institution mit eigener Mission entwickelt.
Paula White, auch bekannt als Paula White-Cain, ist eine bekannte evangelikale Predigerin und leitet die Megakirche „City of Destiny“ in Florida. Ihre Predigten sind gekennzeichnet von dem Wohlstandsevangelium, das besagt, dass Gott die Rechtschaffenen materiell belohnt. Diese Lehre hat bei vielen ihrer Anhänger Zustimmung gefunden, die dazu ermutigt werden, großzügig an ihre Kirche zu spenden. Während White Trump als eine Art geistigen Führer darstellt, benutzt sie biblische Vergleiche, um seine Rolle zu rechtfertigen und beschreibt ihn als von Gott auserwählt. Kritiker, darunter der Baptisten-Theologe Russel D. Moore, sehen in dieser Rhetorik jedoch Ketzerische Ansätze, da Whites Lehren oft in der christianisierten Form des Materialismus vermutet werden.
Umstrittene Praktiken und Verkaufsangebote
Ein besonders umstrittenes Angebot von Paula White ist ein spezielles Paket, das zu Ostern für 1000 Dollar verkauft wird. Dieses Paket verspricht sieben Wunder und enthält religiöse Utensilien, darunter ein Kristallkreuz. Diese Praktiken haben bei traditionellen Protestanten und Katholiken Empörung ausgelöst, die Whites Herangehensweise als unheilig empfinden. Dennoch ist das Wohlstandsevangelium auf dem Vormarsch, auch außerhalb der USA, mit wachsendem Einfluss in Afrika, Lateinamerika und Teilen Asiens. Der Trend, der sich nicht nur auf spirituelle Überzeugungen beschränkt, ist eng mit den politischen Ambitionen und der Unterstützung Trumps unter weißen evangelikalen Wählern verbunden.
Bei den letzten Präsidentschaftswahlen 2016 und 2020 machten weiße Evangelikale beinahe eine Mehrheit der Stimmen für Trump aus, mit 77 Prozent bzw. 84 Prozent der Stimmen. Laut tagesschau.de bilden diese etwa 14 Prozent der US-Bevölkerung und sehen sich als Verteidiger einer biblischen Weltanschauung, die unter anderem gegen Schwangerschaftsabbrüche und LGBTQ-Rechte kämpft. Ihr Einfluss reicht sogar bis in die höchsten politischen Ebenen, wo Trump drei konservative Richter für den Supreme Court nominierte, und damit eine konservative Mehrheit schuf, die fundamentale Entscheidungen wie die Aufhebung von „Roe v Wade“ mit sich brachte.
Die evangelikale Bewegung im politischen Kontext
Die evangelikale Bewegung zeigt sich auch als Kampfansage gegen den Sozialismus, wobei viele ihrer Anhänger wirtschaftliche Argumente nutzen, um Wähler zu mobilisieren. Diese Sichtweise ist eng mit dem Aufstieg von Organisationen und Persönlichkeiten verbunden, die in der letzten Zeit im politischen Diskurs immer wieder auftauchen. Die zeitgenössischen evangelikalen Gruppen sind gut vernetzt, nicht nur durch Sender wie die Salem Media Group, sondern auch durch rechtspopulistische Bewegungen, die ähnliche Erzählungen propagieren.
Während die Unterstützung für Trump unter den evangelikalen Christen weiterhin stark bleibt, wird sich zeigen, wie sich diese Dynamik im Hinblick auf die kommenden Wahlen 2024 entwickeln wird, zumal Trump und sein ehemaliger Vizepräsident Mike Pence um die Stimmen dieser einflussreichen Wählergruppe konkurrieren werden.
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Ort | Washington, D.C., USA |
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