Wahlzeit im Vatikan: Wer wird der nächste Papst? Kardinal-O-Mat hilft!
Rom, Italien - Bald beginnt das Konklave zur Wahl eines neuen Papstes im Vatikan, da Papst Franziskus verstorben ist. Derzeit sind die Vorbereitungen im vollen Gange, und die Spannung unter den Kardinälen steigt. Stimmberechtigt sind ausschließlich Kardinäle, die unter 80 Jahre alt sind, was in diesem Fall insgesamt 135 von 252 Kardinälen einschließt. Sie müssen eine Zweidrittelmehrheit erreichen, um einen neuen Papst zu wählen.
In diesem Kontext zeichnen sich bereits erste Favoriten für das Papstamt ab. Ein interessantes Hilfsmittel, um die politischen Präferenzen der Kardinäle zu verstehen, ist der Kardinal-O-Mat, der auf ähnliche Weise funktioniert wie der bekannte Wahl-O-Mat für politische Wahlen. Nutzer können ihre eigenen Ansichten mit den Haltungen verschiedener Kardinäle zu zwölf kirchenpolitischen und gesellschaftlichen Themen abgleichen. Diese Themen reichen von Klimaschutz über die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare, dem Diakonat für Frauen bis hin zu Fragen des Zölibats.
Kardinal-O-Mat als Unterstützung
Der Kardinal-O-Mat ermöglicht es, die eigene Haltung zu diesen Themen zu gewichten. Nutzer können zustimmen, ablehnen, neutral bleiben oder eine These überspringen. Ein Beispiel für eine solche These ist die Frage, ob geschiedene und wiederverheiratete Katholiken in Einzelfällen zur Kommunion zugelassen werden sollten. Die Entwicklung der beiden Online-Tools wurde von Luca Naudszus und Tim Kneisel initiiert, die die Plattformen humorvoll als „kleinen Gag“ für Freunde betrachten.
Beide Tools verwenden Daten von der Seite „College of Cardinals Report“, die von einer politisch konservativen und papstkritischen Gruppe herausgegeben wird. Die Ersteller sind mit Medien verbunden, die Entscheidungen von Papst Franziskus ablehnen. Während der Kardinal-O-Mat vergleicht mehr Kandidaten, hat Naudszus zusätzliche Themen, wie Kirchenschließungen und Impfempfehlungen, integriert.
Die Rolle der Kardinäle im Konklave
Die Kardinäle spielen eine entscheidende Rolle im konklave. Nach dem Tod eines Papstes wird die katholische Kirche für eine kurze Zeit von den Kardinälen geleitet, die wichtige Angelegenheiten entscheiden, bis ein neuer Papst gewählt ist. Innerhalb des Kardinalskollegiums gibt es eine überwiegende Anzahl älterer Kardinäle, und die Wahl des neuen Papstes wird nicht nur von deren Anzahl, sondern auch von der geographischen Verteilung beeinflusst. Derzeit kommen 53 wahlberechtigte Kardinäle aus Europa, während 23 aus Asien, 21 aus Lateinamerika, 18 aus Afrika, 16 aus Nordamerika und 4 aus Ozeanien stammen.
Eine besondere Aufmerksamkeit erhielt der Münchner Erzbischof Reinhard Marx, der sich trotz einer Schulterverletzung sehr wünscht, am Konklave teilzunehmen, selbst wenn er auf einer Bahre transportiert werden müsste. Er war 2010 der jüngste Kardinal, als er ernannt wurde und ist nun in Rom anwesend, zusammen mit anderen prominenten Kardinälen wie dem Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki und dem früheren Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller.
Das Vorkonklave ist ein entscheidendes Element für die interne Diskussion unter den Kardinälen, da die Debatten über die Herausforderungen der Kirche sowie das persönliche Kennenlernen im Vordergrund stehen. Bereits bei einem ersten Treffen waren heute etwa 60 Kardinäle anwesend, und diese Zahl könnte sich in den kommenden Tagen noch verdoppeln, um die Weichen für die Zukunft der katholischen Kirche zu stellen.
Details | |
---|---|
Vorfall | Wahlen |
Ort | Rom, Italien |
Quellen |