Boom bei Fahrrädern gestoppt: Umsatz sinkt erstmals seit Corona!

Die Fahrradbranche verzeichnet 2025 einen Umsatzrückgang, nach Corona-Boom: Herausforderungen und Entwicklungen im Markt.
Die Fahrradbranche verzeichnet 2025 einen Umsatzrückgang, nach Corona-Boom: Herausforderungen und Entwicklungen im Markt. (Symbolbild/NAGW)

Boom bei Fahrrädern gestoppt: Umsatz sinkt erstmals seit Corona!

Deutschland - Die Fahrradbranche in Deutschland steht vor einem Wandel: Erstmals seit dem Corona-Boom verzeichnete der Markt einen Rückgang bei den Verkaufszahlen. Laut einem Bericht des Deutschlandfunks fiel der Umsatz im Jahr 2024 um etwa sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr und beläuft sich nun auf gut 27 Milliarden Euro. Ein merklicher Rückgang zeigt sich auch bei der Zahl der direkt Beschäftigten, die leicht auf 76.700 gesunken ist.

Die Zahlen sprechen für sich: Während der Umsatz zwischen 2019 und 2023 fast das Doppelte erreichen konnte, sorgt die nachlassende Nachfrage nun für volle Lager bei den Händlern. Dadurch sind auch die Preise unter Druck geraten. Der durchschnittliche Preis für ein E-Bike fiel 2024 auf 2.650 Euro, etwa 300 Euro weniger als im Vorjahr. Doch der Verband „Zukunft Fahrrad“ zeigt sich optimistisch und erwartet eine Stabilisierung der Branche im Jahr 2025.

Veränderungen im E-Bike-Segment

Besonders auffällig ist der Rückgang im E-Bike-Segment. Laut dem EY Biking Barometer 2024 sank der Absatz von E-Bikes in Deutschland um 5 % auf 2,1 Millionen. Mechanische Fahrräder erlebten einen noch stärkeren Einbruch und fielen um 21 % auf 1,9 Millionen verkaufte Einheiten. Trotz dieser Zahlen ist bemerkenswert, dass bundesweit erstmals mehr E-Bikes als mechanische Fahrräder verkauft wurden.

Im selben Atemzug gibt es auch positive Entwicklungen: Der Absatz von E-Lastenrädern stieg um 15 % und hat sich seit 2019 fast vervierfacht. 71 % der Branchenteilnehmer rechnen jedoch mit steigenden Insolvenzen in den kommenden zwei Jahren, während 63 % mit einem Anstieg von Fusionen und Übernahmen rechnen. Der Gesamtumsatz des Fahrradmarktes in Deutschland reduzierte sich auf 7,1 Milliarden Euro – ein Zeichen, dass der Druck auf die Branche zunimmt.

Blick in die Zukunft

Ein weiterer interessanter Punkt ist der wachsender Trend zur Anschaffung von Zweit- oder Dritträdern für Freizeit, Sport oder Transport. Die Fahrrad- und E-Bike-Bestände wuchsen auf 84 Millionen, wobei etwa 11 Millionen davon E-Bikes sind. Laut dem ZIV bleibt eine Marktsättigung jedoch weiterhin nicht absehbar.

Der Fachhandelsanteil ist stark gestiegen, während Marktabwanderungen zu Discount-Märkten kaum noch eine Rolle spielen. Dies zeigt, dass die Fachhändler nach wie vor ein Verständnis für die Bedürfnisse ihrer Kunden haben. Zum Abschluss bleibt die Branche optimistisch und blickt mit einem mittelfristigen Umsatzwachstum von 4-5 % pro Jahr in die Zukunft – trotz des aktuellen Drucks. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Markt weiterentwickeln wird und welche Trends das Radfahren in den kommenden Jahren prägen könnten.

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OrtDeutschland
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