Trump verlängert TikTok-Frist: Was bedeutet das für die USA?

Trump verlängert TikTok-Frist: Was bedeutet das für die USA?
Wilhelm-Leuschner-Platz 12, 04107 Leipzig, Deutschland - Die Videoplattform TikTok bleibt vorerst auch in den USA am Markt. Präsident Donald Trump hat der beliebten App eine Fristverlängerung von 90 Tagen gewährt, wodurch das ursprüngliche Verkaufsmandat an Bytedance, den chinesischen Eigentümer, auf den 19. April 2021 verschoben wird. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung. Ursprünglich hätte TikTok bis zum 19. Januar 2021 verkauft werden müssen oder die App hätte in den USA vom Netz genommen werden sollen. Trotz eines bestehenden US-Gesetzes, das einen Rückzug der App vorsieht, bleibt TikTok bis auf Weiteres verfügbar.
Interessanterweise hatte Trump bereits zu Beginn seiner Amtszeit eine zusätzliche Frist von 75 Tagen eingeräumt. Bisher gibt es jedoch keine aussichtsreichen Verkaufsverhandlungen für TikTok. An diesem Punkt kommen die Bedenken von Politikern und Experten ins Spiel. Sie befürchten, dass die chinesische Regierung über TikTok amerikanische Nutzer auszuspähen oder die öffentliche Meinung manipulieren könnte. Sowohl TikTok als auch Bytedance wehren sich gegen diese Vorwürfe.
Kontroversen um den TikTok-Algorithmus
Ein zentraler Streitpunkt ist der Algorithmus von TikTok, der die Videoauswahl für die Nutzer bestimmt. Laut dem Gesetz dürfen weder die chinesische Regierung noch Bytedance Kontrolle über diesen Algorithmus haben. Allerdings benötigt auch Bytedance die Zustimmung der chinesischen Regierung, um Software-Algorithmen ins Ausland zu verkaufen.
Es ist kein Geheimnis, dass TikTok in den USA enorm beliebt ist. Dies unterstreicht auch die Sprecherin von Trump, die die Fristverlängerung als Möglichkeit sieht, einen vorteilhaften Deal für die App zu erzielen. Schließlich könnte man sagen, dass die App wahrhaftig ein gutes Händchen dafür hat, in der Gunst der Nutzer hoch im Kurs zu stehen.
Datenschutzprobleme in Europa
Trotz der Popularität hat TikTok mit erheblichen Datenschutzproblemen zu kämpfen. Die irische Datenschutzkommission (DPC) hat die Plattform wegen Verstöße gegen die europäische Datenschutz-Grundverordnung mit einer Strafe von 530 Millionen Euro belegt. Grund dafür war die Weitergabe von Daten europäischer Nutzer nach China, was als Verstoß gegen Transparenzanforderungen angesehen wurde. TikTok muss nun innerhalb von sechs Monaten seine Datenverarbeitung anpassen, um den rechtlichen Vorgaben zu entsprechen. Zudem hat die DPC festgestellt, dass TikTok nicht garantieren kann, dass europäische Nutzerdaten in China ähnlich geschützt sind wie in der EU, was für großes Aufsehen sorgt.
Das Thema Datenschutz hat auch in den USA hohe Wellen geschlagen. Politiker und Experten gehen davon aus, dass die Daten von amerikanischen Nutzern ein großes Sicherheitsrisiko darstellen. TikTok hat laut eigenen Angaben die verwendeten Daten mittlerweile gelöscht und denkt über weitere regulatorische Maßnahmen in Zusammenarbeit mit den EU-Datenschutzbehörden nach. In der Vergangenheit wurde die App bereits 2023 mit einer Strafe von 345 Millionen Euro belegt, die sich auf den Umgang mit Daten von Nutzern unter 18 Jahren bezog. Diese Vorfälle werfen ein schiefes Licht auf die Praktiken von TikTok, doch die Beliebtheit der App ist ungebrochen, wie die jüngsten Entwicklungen zeigen.
Zusammenfassend bleibt abzuwarten, wie sich die Situation rund um TikTok entwickeln wird. Die Fristverlängerung gibt der App zwar kurzzeitig Luft zum Atmen, doch die Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Kontrolle lassen sich kaum ignorieren.
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Ort | Wilhelm-Leuschner-Platz 12, 04107 Leipzig, Deutschland |
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