„Wohnen in Gefahr! Neue Regierung muss Mietern jetzt helfen!“
Deutschland - Die Wohnungsmarktsituation in Deutschland bleibt angespannt. Mieter haben oft eine schwache Verhandlungsposition, besonders in Städten und Ballungsräumen, was die Wohnungssuche erheblich erschwert. Mieterrechtsorganisationen berichten von unzulässigen Kostenübertragungen von Vermietern auf Mieter und kritisieren Versuche, die Mietpreisbremse zu umgehen, insbesondere im Zusammenhang mit Betriebskosten. Um die Rechte von Mietern zu stärken, schlägt der Mieterbund vor, die Strafen bei Verstößen gegen das Bestellerprinzip zu erhöhen und bestehende Schlupflöcher zu schließen, wie lvz.de berichtet.
Um den anhaltenden Wohnraummangel zu adressieren, prognostiziert das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), dass in Deutschland jährlich etwa 320.000 neue Wohnungen gebaut werden müssen, um den Bedarf zu decken. Dieses Ziel wird jedoch von der aktuellen Ampel-Regierung mit ihrer ambitionierten Vorgabe von 400.000 neuen Wohnungen jährlich als gescheitert angesehen. Daher muss die neue Bundesregierung dringend Ideen zur Schaffung von Wohnraum entwickeln und plant die Wiedereröffnung eines eigenen Bauministeriums, um die strukturellen Probleme zu lösen.
Herausforderungen des Wohnungsbaus
Die Herausforderungen im Wohnungsbau sind durch die gestiegenen Zinsen und Baukosten, insbesondere seit dem russischen Angriff auf die Ukraine, weiter verschärft worden. Trotz dieser Widrigkeiten zeigt sich jedoch ein gewisses Licht am Ende des Tunnels: Die Bauzinsen sind seit Ende 2023 deutlich gesunken, was erste Anzeichen einer Belebung des Wohnungsmarktes zeigt. Dies wird durch eine steigende Anzahl neuer Hypothekenabschlüsse untermauert, wie in bmwsb.de festgehalten.
Obwohl die Preise für den Neubau von Wohngebäuden im 4. Quartal 2024 um etwa 3,1 % im Vergleich zum Vorjahresquartal gestiegen sind, ist der Wohnungsbau nach wie vor ein wichtiger Sektor. 2023 hatte der Wohnungsbau einen Anteil von 57 % am gesamten Bauvolumen. Im Gegensatz dazu gibt es in peripheren Regionen eine zunehmende Nachfrageverschiebung, da die Wohnungsnachfrage in diesen Gebieten zurückgeht und Leerstände zunehmen.
Sozialer Wohnungsbau und zukünftige Entwicklungen
Die Notwendigkeit, den sozialen Wohnungsbau zu forcieren, wird immer dringlicher, da Zahl und Qualität der Sozialwohnungen, die vom Markt verschwinden, besorgniserregend sind. Im Jahr 2023 wurden 49.591 Wohneinheiten im sozialen Wohnungsbau gefördert, was einen Anstieg von 21 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Dennoch sinkt der Gesamtbestand an Sozialmietwohnungen, der Ende 2023 bei rund 1,07 Millionen lag, was einen Rückgang um 18.000 Wohnungen im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
Die Städte stehen vor der Herausforderung, in Zeiten steigender Baugrundstückpreise, die in Großstädten über 600.000 Einwohner bei etwa 1.000 Euro pro Quadratmeter liegen und einen Anstieg von 78 % seit 2017 verzeichnen, ausreichend Bauland zur Verfügung zu stellen. Die Prognosen des BBSR besagen, dass insbesondere in großen Zentren ein hoher Bedarf an bezahlbarem Wohnraum bestehen bleibt, während periphere, schrumpfende Regionen mit sinkender Nachfrage zu kämpfen haben.
Die künftige Strategie der Bundesregierung und der Länder in Bezug auf die Senkung der Grunderwerbsteuer sowie die Vereinheitlichung der Landesbauordnungen könnte Impulse für den Wohnungsbau geben. Gleichzeitig müssen Kommunen stärker auf die Schaffung von Bauland und den zügigen Wohnungsbau fokussiert werden, um den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden.
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