ZDF-Mediathek-Relaunch: Nutzer fordern Rückkehr zur alten Oberfläche!

Deutschland - Der Relaunch der ZDF-Mediathek seit dem 18. März hat bei vielen Nutzern Unmut ausgelöst. Die Umstellung auf ein modernes Streaming-Portal, das nun unter dem neuen Namen zdf.de firmiert, sollte das Online-Streaming-Erlebnis verbessern, doch die Realität sieht anders aus. Nutzer berichten zunehmend von Schwierigkeiten, sich auf der neuen Plattform zurechtzufinden.

Besonders kritisiert wird die Unübersichtlichkeit der neuen Benutzeroberfläche, die viele gewohnte Funktionen vermissen lässt. Kommentatoren auf der Facebook-Seite des ZDF haben vermehrt negative Rückmeldungen zur neuen Staffel von „Dr. Nice“ gegeben, wobei häufige Beschwerden über das Verschwinden der Rubrik „Neu in der Mediathek“ geäußert werden. Hier vermissen die Zuschauer die Transparenz bezüglich Ablaufdaten von Filmen und Serien.

Nutzer wünschen sich das Alte zurück

Die gewünschte Verbesserung des Online-Angebots blieb vielen Nutzern aus. Es zeigt sich, dass die Kategorie „Sendung verpasst“ nun unter „Live & TV“ verborgen ist und beliebte Rubriken wie „vorab“ komplett entfernt wurden. Anstatt der früheren Vielzahl an Kategorien umfasst die Hauptnavigation nur „Startseite“, „Kategorien“, „Kinder“, „Live & TV“, „Suche“ und „Mein ZDF“. Diese Änderungen haben zur Folge, dass sich viele Nutzer die alte ZDF-Mediathek zurückwünschen.

Technische Schwierigkeiten machen die neue ZDF-App, die auf verschiedenen Geräten, insbesondere Smart-TVs und älteren Modellen wie bestimmten Fire-TV-Geräten, nicht optimal funktioniert, auch nicht attraktiver. Viele berichten von Fehlermeldungen beim Zugriff auf die App. Der ZDF-Sprecher hat bekanntgegeben, an der Optimierung der Upload-Zeiten zu arbeiten, um die Verzögerungen beim Onlinestellen der Sendungen zu beheben.

Relaunch im Kontext des Streaming-Marktes

Die Entwicklungen bei der ZDF-Mediathek finden vor dem Hintergrund eines zunehmend wettbewerbsintensiven Marktes für Online-Videodienste statt. Nach einer Studie, die auf der Befragung von 3.178 Konsumenten in Deutschland beruht und in Zusammenarbeit mit der Hochschule Fresenius durchgeführt wurde, setzen verschiedene Anbieter strategische Maßnahmen ein, um mehr Nutzer zu gewinnen. Dazu zählen unter anderem Werbefinanzierung und der Fokus auf exklusive Inhalte zur Kundengewinnung. Wik hebt hervor, dass Anbieter auch versuchen, die gemeinsame Kontonutzung zu verhindern, was die Dynamik im Streaming-Sektor weiter erhöht.

Psychologische Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle in der Ablehnung des neuen Designs. Die Theorie des „Status-Quo-Bias“ beschreibt die menschliche Tendenz, gewohnte Dinge zu bevorzugen, und die Unzufriedenheit mit Veränderungen, die die Erwartungen nicht erfüllen.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass die ehrgeizigen Pläne des ZDF zur Modernisierung seines digitalen Angebots auf harte Kritik stoßen. Ob die Bemühungen, die neuen Streaming-Dienste zu optimieren, ebenfalls fruchten werden, bleibt abzuwarten.

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Ort Deutschland
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