Zuckerfalle für Kinder: Verbraucherschützer warnen vor irreführenden Claims

Rheinland-Pfalz, Deutschland - Eine aktuelle Untersuchung der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz hat alarmierende Ergebnisse über den Zuckergehalt in Kinderlebensmitteln ans Licht gebracht. Die Studie, in der insgesamt 68 Produkte aus verschiedenen Kategorien wie Quetschie, Riegel, Kekse, Fertigsoßen (darunter Ketchup) und Frühstückscerealien untersucht wurden, widmete sich der Frage, ob diese Produkte tatsächlich ohne Zuckerzusatz auskommen. Ziel war es, den Zuckergehalt zu ermitteln und die Auswirkungen auf die Gesundheit von Kindern zu beleuchten. Experten warnen davor, dass übermäßiger Zuckerkonsum bei Kindern zu Übergewicht, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Karies führen kann.
Die Ergebnisse der Untersuchung belegen, dass viele Produkte mit vermeintlich gesunden Süße-Claims hohe Zuckermengen enthalten können. Besonders auffällig sind Riegel, die mit den Behauptungen „Ohne Zuckerzusatz“ und „Süße nur aus Früchten“ vermarktet werden. Diese weisen Zuckergehalte zwischen 18 und 37 Gramm pro 100 Gramm auf. Dies steht im direkten Widerspruch zu den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die für Ketchup einen maximalen Zuckergehalt von 12,5 Gramm pro 100 Gramm ohne zugesetzten Zucker fordert. Auch Fertigsoßen, die mit dem Claim „Ohne Zuckerzusatz“ versehen sind, können hohe Zuckermengen enthalten.
Irreführende Claims und Zutatenlisten
Die Zutatenlisten der Produkte zeigen jedoch, dass die Behauptung „Süße nur aus Früchten“ nicht zwingend bedeutet, dass es sich lediglich um Fruchtzucker handelt. So finden sich dort auch Bestandteile wie Magermilchpulver oder Agavendicksaft. Die Untersuchung hat ergeben, dass 82 % der Fruchtsüße in den Produkten von Äpfeln und 53 % von Bananen stammen. Es ist daher ratsam, dass Eltern nicht blind auf solche Süße-Claims vertrauen. Vielmehr sollten sie die Zutatenlisten und Nährwerttabellen sorgfältig prüfen, um einen Überblick über die enthaltenen Zuckerarten zu erhalten.
Letzten Endes raten die Verbraucherschützer den Eltern, wachsam zu sein und sich nicht von Werbung blenden zu lassen. Der Eindruck, dass Fruchtzucker gesünder ist, wird von Ernährungsexperten als irreführend angesehen. Eltern sollten stets die Nährwerttabelle konsultieren, um informierte Entscheidungen treffen zu können.
Gesundheitsrisiken durch Zucker
Die durch die Studie gewonnenen Erkenntnisse sind besonders wertvoll in Anbetracht der gesundheitlichen Risiken, die mit übermäßigem Zuckerkonsum verbunden sind. Übergewicht, Diabetes und diverse weitere Gesundheitsprobleme sind häufige Auswirkungen eines hohen Zuckerkonsums bei Kindern. Dies zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, den Zuckergehalt in Lebensmitteln zu kontrollieren und kritisch zu hinterfragen.
Mehr Informationen zu dieser Thematik und zu den gesundheitlichen Aspekten finden Sie im detaillierten Zuckerdossier.
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Ort | Rheinland-Pfalz, Deutschland |
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