Alarmstufe Rot: Asiatische Tigermücke gefährdet Franken!

Fürth, Deutschland - Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) breitet sich in Deutschland immer mehr aus, besonders in Franken. Diese invasive Art wurde in vielen Regionen gesichtet, und die Liste der betroffenen Landkreise wächst. Insbesondere im Landkreis Ansbach, Landkreis Bayreuth, Landkreis Forchheim, Landkreis Main-Spessart, Landkreis Schweinfurt, Landkreis Wunsiedel, sowie in den Städten Fürth und Würzburg wurden bereits Populationen festgestellt. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) warnt vor der Gefährlichkeit dieser Mücke, die lebensgefährliche Krankheitserreger wie das Dengue-Virus übertragen kann. Ein besonderes Risiko stellt die Mücke nicht nur für die Gesundheit dar, sondern auch für den Tourismus und die Landwirtschaft in der Region.
Die Verbreitung der Asiatischen Tigermücke wird durch den Klimawandel begünstigt. Die Erderwärmung schafft günstige Bedingungen für Ansiedlung und Überwinterung dieser Art. Laut einem Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) erhöht die steigende Temperatur das Risiko für Infektionskrankheiten, da Bakterien und Viren besser in wärmeren Klimazonen gedeihen. In Südwestdeutschland, Berlin, Jena und Bayern sind die Mücken mittlerweile heimisch geworden. Sichtungen in Franken haben sich in den letzten Jahren stark erhöht, was auf ein rasantes Wachstum der Population hinweist. Die Mücke kann gefährliche Viren wie Dengue-, Chikungunya- und sogar Zika-Viren übertragen, die bereits zu Ausbrüchen in Südeuropa und den USA geführt haben.
Gesundheitliche Risiken
Die Asiatische Tigermücke gilt als eine der gefährlichsten invasiven Arten weltweit. In Deutschland wird sie seit 2011 regelmäßig nachgewiesen. Weibliche Mücken legen nach einer Blutmahlzeit innerhalb von drei bis fünf Tagen ihre Eier ab, meistens in Gelegen mit 40 bis 90 Eiern. Wasser ist für die Entwicklung der Eier zu Larven unerlässlich. Ursprünglich nutzten die Mücken schattige Baumhöhlen in Bodennähe als Brutstätten, bevorzugen aber mittlerweile auch künstliche Behälter wie Blumenvasen, Eimer und Regentonnen.
Das Gesundheitswesen muss sich auf die Zunahme von Infektionsfällen vorbereiten, die durch die Ausbreitung der Tigermücke gefördert werden. Ärztinnen und Ärzte sollen sensibilisiert werden, insbesondere für Denguefieber und das West-Nil-Virus. Der Bericht des RKI betont, dass zwei Drittel der in Europa vorkommenden Erreger als klimasensibel gelten, was das Risiko von Krankheitsausbrüchen weiter erhöht.
Innovative Bekämpfungsmethoden
Um der Bedrohung durch die Asiatische Tigermücke entgegenzuwirken, werden neue Bekämpfungsmethoden erforscht. Eine vielversprechende Ansätze basiert auf RNA-Interferenz (RNAi). Miklós Bálint, Professor für Funktionale Umweltgenomik, beschreibt, wie durch spezifische doppelsträngige Ribonukleinsäuren die Genaktivität der Mücken reguliert werden kann. Diese Technik ermöglicht es, die Mückenpopulation lokal zu reduzieren, ohne die Umwelt durch den Einsatz von Pestiziden zu belasten. Das Ziel ist es, die Genaktivität der Mücken zu beeinflussen, sodass sie nicht überleben können, nachdem sie die RNA in ihren Nahrung aufzunehmen. Dieses Verfahren birgt keine Gefahr für andere Insektenarten oder den Menschen.
In den kommenden Jahren wird es entscheidend sein, die Entwicklungen rund um die Asiatische Tigermücke und die damit verbundenen gesundheitlichen Risiken aufmerksam zu verfolgen. Das Wachstum dieser Mückenpopulationen steht in engem Zusammenhang mit den sich verändernden klimatischen Bedingungen und zeigt die dringende Notwendigkeit für umfassende Strategien zur Bekämpfung von invasiven Arten.
Für weitere Informationen zu den gesundheitlichen Risiken der asiatischen Tigermücke besuchen Sie InFranken, für neue Bekämpfungsmethoden lesen Sie National Geographic und für den Klimawandel und Gesundheit besuchen Sie Tagesschau.
Details | |
---|---|
Ort | Fürth, Deutschland |
Quellen |