Zollstreit eskaliert: USA und China verhandeln in Genf um Lösung!

Genf, Schweiz - Gespräche zur Beilegung des Zollstreits zwischen den USA und China haben in Genf begonnen. US-Finanzminister Scott Bessent und der chinesische Vize-Ministerpräsident He Lifeng leiten die Verhandlungen, an denen auch der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer teilnimmt. Diese Entwicklungen sind von großer Bedeutung für die Weltwirtschaft, da die Welthandelsorganisation (WTO) bereits Klagen gegen die US-Zölle angekündigt hat, unter anderem auch von der Europäischen Union.
Am Samstag fanden zwei Gesprächsrunden statt, eine Fortsetzung wurde für den Sonntag geplant. Informationen über den Inhalt der Gespräche wurden jedoch nicht veröffentlicht. Die WTO warnt vor einem möglichen Rückgang des weltweiten realen BIP um sieben Prozent, sollte die Weltwirtschaft in rivalisierende Machtblöcke zerfallen. US-Präsident Donald Trump hat die Zölle auf chinesische Waren auf 145 Prozent erhöht, was China dazu veranlasste, Gegenzölle von 125 Prozent auf US-Waren zu verhängen.
Wirtschaftliche Auswirkungen des Zollstreits
Laut Prognosen wird der globale Handelsrückgang im Jahr 2025 voraussichtlich mindestens 0,2 Prozent betragen, im schlimmsten Fall sogar um 1,5 Prozent. Ohne den Zollstreit wäre ein Wachstum von rund drei Prozentpunkten mehr möglich gewesen. Die WTO weist darauf hin, dass die größten negativen Folgen des Handelskonflikts die USA und Kanada treffen werden, wo ein BIP-Wachstum von nur 0,4 Prozent statt 2 Prozent erwartet wird.
Die Auswirkungen auf die Exporte und Importe in Nordamerika sind beachtlich. Exporte sollen um 12,6 Prozent und Importe um 9,6 Prozent zurückgehen. Chinesische Exporte in die USA könnten sogar um 77 Prozent sinken. Europa wird weniger stark betroffen sein, mit einem Exportplus von einem Prozent (statt 1,4 Prozent) und einem Importplus von 1,9 Prozent (statt 2,1 Prozent). Das BIP-Wachstum in Europa wird auf 1,2 Prozent gesenkt.
Globale Handelsdynamik und Chancen
Die WTO erwartet, dass viele chinesische Produkte in andere Märkte umgeleitet werden. Während die US-Zölle die Handelsströme in Nordamerika beeinträchtigen, bieten sich Chancen für Entwicklungsländer, ihre Exporte in die USA zu steigern. Ralph Ossa, Chefökonom der WTO, betont die Notwendigkeit, sich auf die Stärken der Weltwirtschaft zu besinnen und kooperative Lösungen zu finden. Die Fragmentierung der Weltwirtschaft könnte langfristig kostspielig sein, eröffnet jedoch auch Möglichkeiten für notwendige Reformen.
Die aktuellen Gespräche sind ein wichtiger Schritt, um die Spannungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt zu verringern. Allerdings gibt es Spannungen, da Trump behauptet, China habe um Verhandlungen gebeten, während China darauf besteht, dass Washington den ersten Schritt gemacht habe. Bessent hat betont, dass eine Annäherung im beiderseitigen Interesse sei, jedoch keine schnellen Ergebnisse zu erwarten sind.
Die weltpolitischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen rechtfertigen einen genaueren Blick auf die Ergebnisse dieser Gespräche, besonders im Hinblick auf die möglichen globalen Auswirkungen und die zukünftige Handelsordnung.
Für detaillierte Informationen über den aktuellen Stand der Verhandlungen und deren mögliche Folgen können Sie die Artikel der FAZ, der Tagesschau und von SRF lesen.
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Ort | Genf, Schweiz |
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