ETFs im Wandel: Warum Anleger Europas Chancen verpassen

Europa, Deutschland - Die Märkte in Europa zeigen seit Jahresanfang eine positive Entwicklung, während viele Anleger von ETFs nicht so profitieren, wie sie es erwartet hatten. Wie Focus berichtet, sind die Renditen des MSCI World, der für langfristige Geldanlagen als Standard empfohlen wird, in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Im Jahr 2024 betrug die Rendite +19,2 % und 2023 sogar +24 %. Dennoch verlor der MSCI World seit Jahresanfang etwa 5 %, was Investor*innen vor Herausforderungen stellt.

Der MSCI World ist dabei nicht gleichmaßen gewichtet, sondern basiert auf Marktkapitalisierung. Dies bedeutet, dass die USA mit rund 73 % des Index einen überwältigenden Anteil einnehmen. Die Top Ten der Platzierungen sind durch US-Unternehmen geprägt, die in den vergangenen Jahren stark performten, aber nun einen Rückgang verzeichnen. Währenddessen zeigen sich europäische Aktien, vertreten durch den MSCI Europe, kontinuierlich ansteigend und bieten eine mögliche Lösung für Anleger im MSCI World.

Strategien für Anleger

In Anbetracht der aktuellen Marktverhältnisse stellt sich die Frage, wie Anleger ihre Portfolios optimieren können. Eine Möglichkeit wäre, einen weiteren ETF hinzuzufügen, wie beispielsweise den MSCI Europe oder den Stoxx Europe 600, um die Investitionen besser aufzustellen. Alternativ bietet sich ein ETF auf den MSCI World ex USA an, der 60 % europäische Länder umfasst. Ein Vorschlag zur Gewichtung könnte 20 % Europa-Anteil und 40 % MSCI World ex USA beinhalten. Anleger könnten durch Einmalinvestitionen oder Sparpläne problemlos Anpassungen vornehmen.

Langfristig betrachtet könnte sich die Rendite eines Investments von 10.000 Euro im MSCI World auf etwa 26.800 Euro steigern. Im Vergleich würde ein 80:20-Verhältnis zwischen MSCI World und MSCI Europe etwa 25.100 Euro generieren. Es ist wichtig zu beachten, dass der MSCI World regelmäßig an die Marktverhältnisse angepasst wird, was für Anleger von Bedeutung ist.

Europas Neuausrichtung und neue Investitionsmöglichkeiten

Parallel zu den Entwicklungen auf den Finanzmärkten zeigt Europa zahlreiche geopolitische Verschiebungen. Laut Investment Week ist eine Neupositionierung in Politik und Wirtschaft erforderlich, um vorrangig die Verteidigungsfähigkeit zu stärken. Geplante Erhöhungen der Verteidigungsausgaben könnten Unternehmen wie Rheinmetall und Lockheed Martin zugutekommen, während der US-Verteidigungsminister erklärte, dass die USA nicht länger als „Hauptgarant“ der europäischen Sicherheit agieren. Dies könnte zu einer Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf 3 % des BIP führen.

Die europäischen Aktienmärkte haben die US-Börsen in den ersten Monaten des Jahres übertroffen. Der EuroStoxx 50 stieg um 13 %, während der S&P 500 nur um 4 % zulegte. Institutionelle Investoren richten daher ihr Kapital zunehmend nach Europa aus. Zu den empfohlenen ETFs, die von dieser Neuausrichtung profitieren könnten, gehören unter anderem der Global X Defence Tech ETF, der auf Rüstungs- und Technologiewerte setzt, und der VanEck Defense ETF, der klassische Rüstungsunternehmen fokussiert.

Europa könnte sich in naher Zukunft vor einem Paradigmenwechsel befinden, der nicht nur Defensivstrategien betrifft, sondern möglicherweise auch Reformen in der Fiskalpolitik und eine verstärkte strategische Unabhängigkeit mit sich bringt. Anleger sollten diese Entwicklungen beobachten und gegebenenfalls in neue ETFs investieren, um von den sich verändernden Marktbedingungen zu profitieren.

Für detailliertere Informationen über die Entwicklungen im MSCI World und den dazugehörigen ETFs sind weitere Analysen auf der Seite von MSCI verfügbar.

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Ort Europa, Deutschland
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