Neuer Atomdeal in Sicht? USA und Iran starten entscheidende Gespräche!

Oman - Erstmals seit Jahren gibt es Bewegung im Dialog über das iranische Atomprogramm. Eine Gesprächsrunde zwischen den USA und dem Iran beginnt heute unter Vermittlung des Sultanats Oman. US-Präsident Donald Trump hatte dem Iran zuvor mit militärischem Bombardement gedroht, konnte jedoch den Dialog nicht weiter unterbinden. Der Iran wird von Außenminister Abbas Araghtschi vertreten, während die USA durch den Sondergesandten Steve Witkoff repräsentiert werden. Der Kern des Streits betrifft das iranische Atomprogramm, bei dem der Iran die zivile Nutzung betont, während der Westen Bedenken hinsichtlich einer möglichen Atombaukapazität äußert.

Die Gespräche kommen zu einem kritischen Zeitpunkt, da die internationalen Spannungen zunehmen. Laut Berichten fordert das iranische Regime Atomwaffen zur militärischen Abschreckung. Dieses Ansinnen ist besonders brisant, da die Vereinbarung von 2015, die im Rahmen des Wiener Atomabkommens zielt darauf ab, das Nuklearprogramm des Iran deutlich einzuschränken. Trump hatte 2018 einseitig aus diesem Abkommen ausgestiegen und neue Sanktionen eingeführt, was zu einem signifikanten Verfall der iranischen Einhaltung der Abkommensauflagen führte.

Hintergrund der Verhandlungen

Im Juli 2015 wurde das Atomabkommen, offiziell als Joint Comprehensive Plan of Action (JCPoA) bekannt, in Wien vereinbart, welches nach jahrzehntelangen Verhandlungen zwischen Großmächten wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien entstand. Dieses Abkommen und die damit verbundene Resolution 2231 des UN-Sicherheitsrats billigten die schrittweise Aufhebung von Sanktionen im Austausch für eine Reduzierung der iranischen Nuklearaktivitäten. Iran hatte bis zu dem US-Ausstieg 2018 der Vereinbarung weitgehend Folge geleistet und profitierte von gelockerten Sanktionen, was das Wirtschaftswachstum des Landes ankurbelte.

Wie auswaertiges-amt.de beschreibt, waren die Bemühungen um die Wiederherstellung des JCPoA zwischen April 2021 und März 2022 im Gange. Jedoch behinderten Irans ablehnende Haltung gegenüber verschiedenen Kompromisspaketen einen Fortschritt hin zur Wiederbelebung des Abkommens. In den Folgejahren gelang es Iran, die Produktion von niedrig angereichertem Uran zu erhöhen und mit der Urananreicherung auf bis zu 60% zu beginnen, was nahezu waffenfähigem Material entspricht.

Aktuelle Entwicklungen und internationale Reaktionen

Die aktuelle Gesprächsrunde im Oman wird von Experten kritisch beobachtet. Das US-Außenministerium dämpfte die Erwartungen und bezeichnete das Treffen als Kontaktaufnahme, nicht als Verhandlungen. Insider in Teheran warnen, dass ein Abschluss dieser Gespräche möglicherweise länger als ein Jahr in Anspruch nehmen könnte. Diese Unsicherheiten haben auch Auswirkungen auf den internationalen Wirtschaftsraum, wie die Stärkung des iranischen Rial gegenüber dem Euro zeigt.

Die geopolitische Lage bleibt angespannt. Israel äußerte Misstrauen gegenüber einem möglichen neuen Atomdeal und drohte mit Angriffen auf iranische Nuklearanlagen. Währenddessen hat die iranische Führung, angeführt von Ayatollah Chamenei, betont, dass unter Druck keine Verhandlungen geführt werden. Experten bezweifeln zudem, dass militärische Maßnahmen zur Beendigung des Atomprogramms zielführend sein können, da diese nur neue Konflikte entfesseln würden. Die internationale Gemeinschaft bleibt besorgt über die „nukleare Latenz“ Irans und fordert mehr Kontrolle über das Nuklearprogramm.

In der gesamten Region bleibt die Rivalität zwischen den USA und Iran ein prägender geopolitischer Faktor, der die Verhandlungen um das Atomabkommen weiter kompliziert. Die Gespräche im Oman könnten eine Wendung herbeiführen, müssen jedoch mit großer Vorsicht betrachtet werden, um mögliche Eskalationen und Missverständnisse zu vermeiden.

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Ort Oman
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