Die dunkle Seite der Musik: Warum Stars immer gefährdeter sind
Buenos Aires, Argentinien - In der Musikindustrie zeigt sich ein besorgniserregendes Bild, wenn es um die mentale Gesundheit von Künstler*innen geht. Eine aktuelle Studie von George Musgrave und Dorian Lamis, die im Journal „Frontiers in Public Health“ veröffentlicht wurde, analysiert die hohen Selbstmordraten unter Rock- und Popstars. Diese Berufsgruppe gehört zu den fünf am stärksten gefährdeten in England, mit einer Selbstmordrate, die bei Männern über dem Bevölkerungsdurchschnitt um 20% und bei Frauen sogar um 69% liegt. Besonders auffällig ist die altersbereinigte Selbstmordrate von 138,7 pro 100.000 bei männlichen Musikern in den USA im Jahr 2022.
Die Studie befasst sich auch mit dem tragischen Schicksal von sechs Musikern, die in den Jahren 2023 und 2024 verstorben sind, sowie mit den Selbstmordraten, die je nach Musikgenre variieren. Während Gospelmusik die niedrigste Rate aufweist, hat Heavy Metal die höchste. Die Forscher identifizieren elf Stressfaktoren, darunter Leistungsangst, die Über- oder Unterbelastung durch das Reisen und schlechte Arbeitsbedingungen innerhalb von Bands. Aufsehenerregende Todesfälle wie die der K-Pop-Künstler Goo Hara, Sulli und Moonbin verdeutlichen die Dringlichkeit dieses Themas.
Der Druck auf Künstler*innen
Der Druck, der auf Musiker*innen lastet, wird auch durch den frühzeitigen Tod von Liam Payne, einem ehemaligen Mitglied von One Direction, deutlich. Payne starb am 16. Oktober 2024 nach einem Sturz von einem Balkon in Buenos Aires, während toxikologische Untersuchungen gefährliche Substanzen in seinem Blut nachwiesen. Er hatte zuvor über Alkoholsucht und die psychischen Belastungen des Ruhms gesprochen. Sein Tod lenkt die Aufmerksamkeit auf die Schattenseiten der Musikbranche, wie Erschöpfung und unzureichende Unterstützung für die mentale Gesundheit von Künstler*innen.
Immer mehr Stimmen in der Branche fordern deshalb ein Umdenken. Musiker*innen wie Clairo und die britische Rockband The Last Dinner Party haben Konzerte aus extremem Stress und Erschöpfung abgesagt. The Last Dinner Party erklärte, sie möchten nur noch touren, wenn sie es mit vollem Potenzial tun können. Währenddessen nehmen auch bekannte Künstler wie Lewis Capaldi und Shawn Mendes Auszeiten zur Selbstfürsorge, um ihren Druck zu mindern. Diese zwingenden Maßnahmen zur Verbesserung der mentalen Gesundheit sind dringend erforderlich, da die Sichtbarkeit durch Social Media und der Druck, regelmäßig neue Musik zu veröffentlichen, die Belastungen zusätzlich verstärken.
Vorschläge zur Verbesserung der Situation
Nach dem Tod von Liam Payne gibt es immer stärkere Forderungen nach gesetzlichen Maßnahmen, die regelmäßige psychische Gesundheitsuntersuchungen, ausreichende Ruhezeiten und Unterstützung bei Auftritten zur Pflicht machen sollen. Studien belegen, dass Künstler*innen häufig unter psychischen Problemen leiden – eine Situation, die in der Schauspielbranche bereits durch spezifische Regelungen berücksichtigt wird. Musikalische Berufe benötigen ähnliche Schutzmaßnahmen, um das Wohlergehen von Künstler*innen sicherzustellen.
Freischaffende Musiker wie Jeffrey Amankwa setzen sich für die Verbesserung der Bedingungen ein. „Es ist wichtig, dass Musiker*innen spüren, dass sie nicht isoliert sind, wenn sie vor Herausforderungen stehen“, sagt Amankwa, der aktiv in der Unterstützung von Künstler*innen tätig ist. Seine Erfahrungen zeigen, dass politische Entscheidungen weiterhin wenig Einfluss auf die individuelle Situation eines Musikers haben, weshalb es umso wichtiger ist, Veränderungen innerhalb der Branche selbst voranzutreiben.
Für Betroffene steht die Telefonseelsorge rund um die Uhr zur Verfügung unter 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222. Zudem ist eine Internetberatung unter telefonseelsorge.de verfügbar. Es ist an der Zeit, das Bewusstsein für die mentale Gesundheit in der Musikbranche zu stärken und aktiv dafür zu kämpfen, dass Künstler*innen die Unterstützung erhalten, die sie benötigen.
[Welt] berichtet, dass Musiker zu den am stärksten selbstmordgefährdeten Berufen gehören. [BackstagePro] hebt hervor, dass der Druck, der mit Ruhm einhergeht, oft zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führt. [ProMusikverband] zeigt auf, welche Maßnahmen getroffen werden können, um die Situation zu verbessern.Details | |
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Vorfall | Selbstmord |
Ursache | Drogensucht, psychischer Druck |
Ort | Buenos Aires, Argentinien |
Quellen |