Eifel-Bürger wehren sich gegen Motorradlärm: Neues Bündnis gegründet!

Nideggen, Deutschland - Die Eifel, bekannt für ihre malerischen Landschaften, sieht sich zunehmend mit der Problematik des Motorradlärms konfrontiert. Auch wenn die kalten Temperaturen momentan noch die Motorradsaison aufhalten, berichten Anwohner bereits von den ersten sonnigen Wochenenden, die den Lärm zurückbringen. Die Initiative „Silent Rider“ wurde 2019 gegründet, um diesen Herausforderungen entgegenzuwirken. Wie KSTA berichtet, entstanden diese Bestrebungen aus der Unzufriedenheit lärmgeplagter Bürger.

Unter den Gründungsmitgliedern der Initiative sind der Nationalpark Eifel sowie sieben Bürgermeister der Region, wobei Marco Schmunkamp, der Bürgermeister von Nideggen, den Vorsitz innehat. Der Verein trifft sich regelmäßig, um nachhaltige Lösungen zu erarbeiten. „Silent Rider“ hat es geschafft, das Thema Motorradlärm auf die politische Agenda zu bringen. In der Vergangenheit demonstrierten 3.500 Biker vor dem Landtag in Düsseldorf, um auf die Problematik aufmerksam zu machen, doch bislang zeigen sich das Bundesverkehrsministerium und die Politik wenig engagiert.

Der Kampf gegen Motorradlärm

Die Probleme werden weiter verstärkt durch die Unzufriedenheit mit der aktuellen Lärmmessung. Kritik wirkt sich vor allem auf die Erfassung von Lärm aus, die nur die Standgeräusche berücksichtigt. Anwohner und Experten fordern eine ernsthafte Überprüfung der Lärmmesswerte, wie sie auch im Bundesverband gegen Motorradlärm thematisiert wird. Ein Rechtsgutachten der Kanzlei GEULEN & Klinger bescheinigt, dass gemäß § 45 StVO verkehrsrechtliche Anordnungen zum Schutz der Gesundheit möglich seien – eine Einschätzung, die von vielen als widersprüchlich wahrgenommen wird.

Initiativen beziehen sich zunehmend auf die gesundheitlichen Auswirkungen des Lärms und dessen Einfluss auf den Tourismus. Anwohner berichten von starken Beeinträchtigungen, sogar Babyphones sollen aufgrund des Lärms anspringen. Die Zeit von April bis Oktober wird von vielen als besonders belastend empfunden. Aktionen wie ein „Tag der Stille“ wurden organisiert, um auf die Problematik aufmerksam zu machen, während gleichzeitig die Notwendigkeit für Lärmpausen und Regulationen betont wird.

Handlungsoptionen und Unterstützung

Der Bundesverband bietet verschiedene Möglichkeiten, um sich gegen Motorradlärm zu engagieren. Daten wie Lärm-Hotspots können über eine Onlinekarte gemeldet werden, die auch Kontakt zu anderen betroffenen Bürgern sowie Vereinen ermöglicht. Zudem haben Interessierte die Option, Teil einer bestehenden Initiative zu werden oder selbst eine zu gründen. Unterstützung in Form von Vorlagen zur Kontaktaufnahme mit Kommunen oder Bürgermeistern wird ebenfalls bereitgestellt, wie auf motorradlaerm.de beschrieben.

Das Ziel der Initiative bleibt klar: Es müssen effektive Lärmaktionspläne entwickelt werden, um die Lebensqualität der betroffenen Einwohner zu sichern und die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Problematik zu lenken. Schmunkamp und seine Mitstreiter wünschen sich einen proaktiven Ansatz, ähnlich der Umweltplakette, um Lärmquellen zu regulieren. Leider zeigen sich die Prozesse oft langwierig und schnelle Lösungen sind nicht in Sicht.

Details
Vorfall Umwelt
Ort Nideggen, Deutschland
Quellen