Hitzewellen im Anstieg: So gefährlich wird die Sommerhitze!

T-online informiert über die tödlichen Auswirkungen extremer Hitzewellen in Indien und Pakistan 2023, verstärkt durch den Klimawandel.
T-online informiert über die tödlichen Auswirkungen extremer Hitzewellen in Indien und Pakistan 2023, verstärkt durch den Klimawandel. (Symbolbild/NAG Archiv)

Belutschistan, Pakistan - Mitte April 2023 wurden in der pakistanischen Provinz Belutschistan Temperaturen von 49 Grad Celsius registriert, während die Höchsttemperaturen in dieser Jahreszeit normalerweise bei 23 Grad liegen. Auch in Indien stiegen die Temperaturen in der gleichen Zeit auf bis zu 44 Grad. Diese extremen Hitzewellen sind in diesen Regionen nicht neu, jedoch, wie t-online.de berichtet, verstärken der menschengemachte Klimawandel die Intensität, Häufigkeit und Dauer solcher Wetterphänomene deutlich.

Der Sommer 2022 war besonders heftig für Indien, das die längste Hitzewelle seiner Geschichte erlebte. Über einen Zeitraum von 24 Tagen lagen die Temperaturen zwischen 45 und 50 Grad Celsius. Offiziell wurden 142 Hitzetote gezählt. Doch diese Zahl ist nur die Spitze des Eisbergs, denn medizinische Fachkräfte erkannten schätzungsweise 40.000 Fälle von Hitzschlag nicht als solche. Wie Forschende der Berkeley-Universität schätzen, führt ein einziger Tag einer landesweiten Hitzewelle in Indien zu rund 3.400 zusätzlichen Todesfällen; bei fünf Tagen sind es sogar etwa 30.000 Tote.

Gesundheitliche Auswirkungen extremer Hitze

Besonders gefährdet durch extreme Temperaturen sind alte Menschen, schwangere Frauen und kleine Kinder. Diese Gruppen haben ein höheres Risiko für hitzebedingte Erkrankungen. Hitzewellen setzen jedoch nicht nur das Leben in Gefahr – sie beeinflussen auch die Lebensqualität nachhaltig. Viele Menschen sehen sich gezwungen, bei extremen Bedingungen zu arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu sichern, was wiederum ihre Gesundheit gefährdet. Bei Temperaturen über 42 Grad Celsius kann es zu lebensbedrohlichen Schädigungen an Organen und Gewebe kommen.

Das Risiko für Fehler, Unfälle und Aggression steigt ebenfalls an, wenn die Temperaturen klettern. Die kognitive Leistungsfähigkeit leidet, was in Arbeitsumfeldern zu weiteren Gefährdungen führen kann. Die Auswirkungen von Hitze sind zudem abhängig von Faktoren wie Luftfeuchtigkeit, Wind und Sonneneinstrahlung. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beachtet deshalb auch die gefühlte Temperatur, die durch hohe Luftfeuchtigkeit noch verstärkt wird.

Statistische Erhebungen zur hitzebedingten Sterblichkeit

Um die gesundheitlichen Folgen von Hitzewellen zu erfassen, bedient man sich statistischer Methoden. Dabei vergleicht das RKI die Sterbefälle in Sommerwochen, die unter Hitzeeinfluss stehen, mit denen, in denen keine extreme Hitze herrschte. Oft wird Hitze nicht als zugrunde liegende Todesursache auf Totenscheinen angegeben, vor allem bei älteren Menschen, bei denen häufig bereits bestehende Vorerkrankungen wie Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankungen addiert werden.

Die Analysen zur hitzebedingten Mortalität, die seit 2023 zur Verfügung stehen, belegen, dass in heißen Wochen eine erhöhte Gesamtzahl von Sterbefällen zu verzeichnen ist. Wie auf den Seiten des RKI zu finden ist, zeigen Vergleiche zwischen den Sterbezahlen in verschiedenen Sommerwochen klare Trends: mit steigenden Temperaturen ab 20°C steigt auch die Mortalitätsrate.

Die Verwundbarkeit gegenüber extremen Temperaturen wird zunehmen, wenn der Klimawandel voranschreitet. Diese Entwicklungen sollten alle in den kommenden Jahren im Auge behalten und entsprechend darauf reagiert werden, um gesundheitliche Risiken zu minimieren.

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Ort Belutschistan, Pakistan
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