Mecklenburg-Vorpommerns Nahrungsindustrie bleibt trotz Energiereform stabil
Nahrungsmittel- und Futtermittelindustrie als Energieverbrauchsspitzenreiter in Mecklenburg-Vorpommern
Die Nahrungsmittel- und Futtermittelindustrie in Mecklenburg-Vorpommern zeigt sich als Branchenprimus im Energieverbrauch. Laut dem Statistischen Landesamt in Schwerin entfielen im Jahr 2022 fast 39 Prozent des gesamten Energieverbrauchs aller Industriebetriebe des Landes auf diese Branche. Diese Zahl verdeutlicht die große Bedeutung, die der Energieeinsatz für die Produktion von Lebensmitteln und Futtermitteln hat.
Die Industriebetriebe im Nordosten bezogen ihren Energiebedarf hauptsächlich aus Erdgas, wobei Strom und erneuerbare Energieträger wie Biogas, Erdwärme und Solarthermie ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Interessanterweise verzeichnete der Einsatz von Kohle im Jahr 2022 den höchsten Wert seit über zwei Jahrzehnten, während auch Heizöl vermehrt genutzt wurde. Diese Veränderungen lassen sich größtenteils auf die Unterbrechung der Lieferungen von russischem Erdgas infolge des Ukrainekriegs im Jahr 2022 zurückführen.
Insgesamt verzeichnete Mecklenburg-Vorpommern jedoch nur einen minimalen Rückgang im industriellen Energieverbrauch im Vergleich zum Vorjahr. Im Gegensatz dazu sank der industrielle Energieverbrauch bundesweit um 9,1 Prozent, was vor allem auf die drastischen Preiserhöhungen für Energie zurückzuführen ist. Viele Unternehmen mussten aufgrund dieser Entwicklungen ihre Produktion stark reduzieren, was insbesondere die chemische Industrie und die Glasherstellung betraf. In Mecklenburg-Vorpommern, wo diese Branchen weniger präsent sind, hatte dies jedoch einen vergleichsweise geringeren Einfluss.
Der Energieverbrauch der Nahrungsmittel- und Futtermittelindustrie in Mecklenburg-Vorpommern verdeutlicht die vielfältigen Herausforderungen, mit denen die Industrie konfrontiert ist. Die Abhängigkeit von Energiequellen sowie die Auswirkungen geopolitischer Ereignisse auf die Energieversorgung unterstreichen die Notwendigkeit einer nachhaltigen und diversifizierten Energiepolitik in der Region.
– NAG