Trump setzt auf neue Medien: Blogger und Influencer ins Weiße Haus!
Washington, D.C., USA - Mit der Ernennung von Karoline Leavitt als neue Pressesprecherin plant US-Präsident Donald Trump eine umfassende Neugestaltung der Medienstrategie des Weißen Hauses. Leavitt, die bereits im Wahlkampf für Trump tätig war, kündigte umfassende Änderungen an. Diese zielen darauf ab, Influencer, Blogger und Podcaster stärker in die Kommunikation einzubeziehen. Dabei soll ein Sitz im Presseraum speziell für Vertreter der „Neuen Medien“ reserviert werden, um diesen eine Plattform zu bieten, die traditionell den klassischen Journalisten vorbehalten war. Über 7.000 Medienvertreter haben bereits Interesse an einer Akkreditierung bekundet, nachdem Leavitt die neuen Richtlinien vorgestellt hat.
Leavitt betonte, dass insbesondere junge Amerikaner zunehmend Nachrichten über Internet-Plattformen konsumieren und klassisches Fernsehen dabei an Bedeutung verliert. Sie warf etablierten Medien vor, eine geringere Reichweite als neue Medien zu haben. Dies ist Teil von Trumps Ansatz, der auch einen ambivalenten Umgang mit Medien umfasst: Während er zugänglicher ist als sein Vorgänger Joe Biden, hat er in der Vergangenheit den Zugang zu seinen Veranstaltungen für kritische Journalisten eingeschränkt, gleichzeitig aber Interviews mit wohlwollenden Podcastern und Influencern geführt, um seine Reichweite zu maximieren.
Der revolutionäre Medienansatz
Bei ihrer ersten Pressekonferenz stellte Leavitt klar, dass Influencer und andere Content-Ersteller nun Fragen stellen dürfen, ähnlich wie traditionelle Journalisten. Damit reagiert die Trump-Administration auf die sich verändernde Medienlandschaft, in der politische Kommunikation vermehrt durch soziale Medien geprägt ist. In dieser polarisierten Umgebung agieren Plattformen wie Facebook, Twitter und TikTok als zentrale Informationsvermittler, was besonders in Wahlkämpfen von Bedeutung ist. Sie beeinflussen nicht nur, wie Informationen verbreitet werden, sondern auch, wie politische Meinungen gebildet werden.
Eine Studie des Pew Research Center aus dem Jahr 2020 zeigt, dass das Vertrauen in Nachrichtenquellen stark polarisiert ist. Während Demokraten einen Großteil der Medien vertrauen, können Republikaner nur wenigen Anbieter Glauben schenken. Diese Dynamik wird durch die sozialen Medien noch verstärkt, da Algorithmen dazu führen, dass Nutzer in sogenannten „Echokammern“ verbleiben und meist nur in ihrem Weltbild bestätigende Inhalte konsumieren. Diese Entwicklung könnte Trump in seiner Strategie der Mediennutzung zugutekommen.
Vorwürfe und Bedenken
Trotz der positiven Reaktionen auf diese neue Strategie äußerte Tom Jones vom Medieninstitut Poynter Bedenken, dass die vorgesehenen Plätze im Presseraum möglicherweise vor allem rechten Verschwörungstheoretikern zugutekommen könnten. Diese Befürchtung wird unterstrichen durch Leavitts erste Frage an einen Reporter von Breitbart News, was viele als Signal an die Medien interpretieren.
Zudem bleibt die Rolle der Social-Media-Plattformen in dieser Kommunikationsstrategie kritisch. Nachdem die Probleme der vergangenen Wahlkämpfe mit Desinformation und Fake News aufgetreten sind, haben viele Plattformen Maßnahmen zur Regulierung politischer Werbung ergriffen. Trump selbst kritisierte die großen Plattformen als zensierend und hat sogar Dekrete zur „Aufrechterhaltung der Meinungsfreiheit“ erlassen, was die anhaltende Spannungen in der politischen Kommunikationslandschaft verdeutlicht.
Insgesamt zeichnet sich ein Bild von einer zunehmend komplexen Medienstrategie ab, die auf die sich ändernden Konsumgewohnheiten der Wähler eingeht, aber auch Risiken birgt. Zwischen der Notwendigkeit, sich an die neuen Realitäten anzupassen, und den Herausforderungen, die mit der Polarisierung der Medienlandschaft und der Verbreitung von Desinformation einhergehen, wird es spannend zu beobachten, wie Trump und seine Administration diesen Kurs navigieren.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Washington, D.C., USA |
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