Kampf gegen das Vereinssterben: Landfrauen in Lüneburg unter Druck!

Svenja Leder kämpft als Vorsitzende der Landfrauen Lüneburg gegen das Mitgliederschwinden und fördert das Ehrenamt in ländlichen Regionen.
Svenja Leder kämpft als Vorsitzende der Landfrauen Lüneburg gegen das Mitgliederschwinden und fördert das Ehrenamt in ländlichen Regionen. (Symbolbild/NAG Archiv)

Die Vorsitzende des Landfrauen Kreisverbands Lüneburg, Svenja Leder, setzt sich aktiv gegen das drohende Ortsvereinssterben ein. Seit ihrer Wahl im April 2022 hat sie die Herausforderung angenommen, die Mitgliederzahl in den 17 Ortsvereinen, die insgesamt über 2000 Mitglieder umfassen, zu stabilisieren. Ein besonders besorgniserregender Fall ist der Ortsverein in Melbeck, der möglicherweise aufgelöst werden könnte, da kein Nachfolger für die bisherige 1. Vorsitzende gefunden werden kann.

Svenja Leder betont, wie essenziell die regelmäßigen Treffen für die Lebensqualität vieler älterer Frauen sind. Um das Ehrenamt und das Engagement für Führungspositionen zu fördern, plant sie, an sieben Jahreshauptversammlungen teilzunehmen, um sich und ihre Arbeit vorzustellen. Trotz ihrer Bemühungen wird es durch ihre beruflichen Verpflichtungen und den Job als Vorsitzende schwieriger, den Bedürfnissen des Verbands gerecht zu werden.

Herausforderungen im Ehrenamt

Die Zahlen des Ehrenamts in Deutschland zeigen einen leichten Anstieg: Im Jahr 2024 gab es etwa 16,42 Millionen Ehrenamtliche, ein kleiner Zuwachs im Vergleich zu 2021 mit 16,24 Millionen. Besonders hervorzuheben ist, dass die Mehrheit der Ehrenamtlichen über 50 Jahre alt ist, was die Herausforderung für die Gewinnung von jüngeren Mitgliedern, insbesondere zwischen 50 und 60 Jahren, zusätzlich unterstreicht. In den letzten Jahren sinkt nicht nur die Zahl der Mitglieder, sondern auch die der Vereine insgesamt, mit jährlich 8000 bis 9000 Auflösungen, oft bedingt durch personelle Probleme und mangelnde Bereitschaft zur Übernahme von Ehrenämtern.

Eine deutschlandweite Studie unter dem Titel „Ländliches Engagement im demografischen und sozialen Wandel“, an der über 4000 LandFrauen teilnahmen, verdeutlicht die zentralen Herausforderungen und Potenziale im Ehrenamt. Diese Forschung wurde vom Deutschen LandFrauenverband e.V. in Zusammenarbeit mit der TU Dortmund durchgeführt und beschäftigte sich mit der Notwendigkeit von guten Rahmenbedingungen für freiwilliges Engagement. Sie ergab, dass Hauptantriebe für das Engagement Freude an der Tätigkeit, Gemeinschaftserlebnis sowie der positive Einfluss auf das lokale Gemeinwesen sind, jedoch auch viele Hürden, wie die Vereinbarkeit von Engagement mit sozialen Verpflichtungen, bestehen, die besonders für Frauen von Bedeutung sind, wie landfrauen.info berichtet.

Zusammenfassend muss die Bundesregierung ihre Engagementstrategie, die darauf abzielt, das Ehrenamt zu fördern, überdenken. Kritisiert wird die mangelnde Konkretisierung und Praxistauglichkeit dieser Strategie. Der Weg zu einem nachhaltigen Engagement in ländlichen Regionen erfordert besondere Aufmerksamkeit und Anpassungen an die lokalen Gegebenheiten.

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Ort Lüneburg, Deutschland
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