Plagiatsvorwurf erschüttert Leuphana: Professorin verliert Habilitation!

Leuphana Universität Lüneburg entzieht Professorin Koppetsch die Habilitation wegen Plagiatsvorwürfen und rechtskräftiger Entscheidung.
Leuphana Universität Lüneburg entzieht Professorin Koppetsch die Habilitation wegen Plagiatsvorwürfen und rechtskräftiger Entscheidung. (Symbolbild/NAG Archiv)

Lüneburg, Deutschland - Die Leuphana Universität Lüneburg hat Cornelia Koppetsch die Habilitation entzogen. Der Entscheidung liegen Vorwürfe zugrunde, dass Koppetsch Textstellen anderer Autoren ohne Kennzeichnung übernommen haben soll. Koppetsch erlangte ihre Habilitation im Jahr 2006 am Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Die Entscheidung zur Aberkennung wurde im Dezember 2024 von der Fakultät Kulturwissenschaften getroffen und am 15. Januar 2025 mitgeteilt.

Eine Überprüfung der Habilitationsschrift ergab gravierende wissenschaftliche Verstöße. Dazu zählen unter anderem nicht fachgerechte Trennungen zwischen eigenen und fremden Formulierungen. Sollte die Entscheidung rechtskräftig werden, droht Koppetsch der Verlust ihrer Lehrbefugnis für das Fach Soziologie. Koppetsch bestreitet die Vorwürfe und hat angekündigt, juristisch gegen die Entscheidung vorzugehen. Eine Klage beim Verwaltungsgericht Lüneburg wurde bereits eingereicht. Aktuell ist Koppetsch Professorin an der Technischen Universität Darmstadt, die prüft, ob ihr die Professur entzogen wird; bis zur Klärung wurde sie von ihren Tätigkeiten entbunden.

Überprüfung und Entscheidung

Koppetsch wurde durch ihr Buch „Gesellschaft des Zorns“ bekannt, in dem sie den Aufstieg rechtspopulistischer Parteien analysierte. Im Jahr 2022 wurde ein Verwaltungsverfahren zur Überprüfung der Habilitationsschrift eingeleitet. Eine Vorprüfung ergab Anhaltspunkte für Verstöße gegen die wissenschaftliche Redlichkeit. Das Verfahren umfasste externe Expertise, die das Ergebnis der gravierenden Verstöße in der Habilitationsschrift bestätigte.

Der Fakultätsrat der Fakultät Kulturwissenschaften folgte einstimmig der Empfehlung der Ständigen Habilitationskommission zur Rücknahme der Habilitation. Diese Rücknahme hat weitreichende Konsequenzen, da sie zum Verlust der Lehrbefugnis für Soziologie führen würde, wie Leuphana.de berichtete.

Die endgültige Entscheidung über die Habilitationsproblematik steht noch aus, und Koppetsch hat die Möglichkeit, gegen diese Entscheidung gerichtlich vorzugehen.

Für weitere Informationen zu den Vorwürfen und dem Verfahren können Sie die Berichterstattung von NDR.de einsehen.

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Ort Lüneburg, Deutschland
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