Rohrbrüche im Kreis Segeberg: Trinkwassernetz in der Krise!

Sülfeld, Deutschland - In Sülfeld, einer Gemeinde im Kreis Segeberg, ereigneten sich im Mai 21 Rohrbrüche innerhalb weniger Tage, wodurch rund 40 Haushalte zeitweise ohne Trinkwasser auskommen mussten. Die betroffenen Anwohner waren gezwungen, in der örtlichen Bücherei zu duschen und Trinkwasser in Kanistern abzuholen. Bürgermeister Marek Krysiak (CDU) bezeichnete die Situation als herausfordernd.

Die Ursache für die zahlreichen Rohrbrüche sind marode Trinkwasserrohre, einige davon bis zu 70 Jahre alt. Im Kreis Segeberg gibt es keinen übergeordneten Wasserzweckverband; stattdessen sind die Städte und Kommunen eigenverantwortlich für ihre Wasserwerke. Im Amt Itzstedt, zu dem Sülfeld gehört, befinden sich etwa 40 bis 50 Kilometer der 140 Kilometer langen Trinkwasserleitungen in einem schlechten Zustand. Werkleiter Burk Sahlmann informierte, dass im vergangenen Jahr 31 Rohrbrüche auftraten.

Investitionen in die Infrastruktur

Ein Kilometer neue Trinkwasserleitung kostet schätzungsweise 500.000 Euro. Im vergangen Jahr wurden 4,5 Kilometer saniert, für das laufende Jahr sind drei Kilometer geplant. EWS (Energie und Wasser Wahlstedt/Bad Segeberg) plant eine Investition von 4,5 Millionen Euro in das Trinkwassernetz. EWS betreibt ein 347 Kilometer langes Leitungsnetz, von dem 16 Kilometer älter als 80 Jahre sind. In den letzten Jahren ist die Zahl der Rohrbrüche bei EWS von vier bis sechs pro Jahr auf einen bis drei gesunken.

Der Zweckverband Wasserversorgung Kaltenkirchen Henstedt-Ulzburg besitzt ein 300 Kilometer langes Leitungssystem, dessen älteste Rohre aus dem Jahr 1967 stammen. Im Jahr 2023 wurden dort sieben Rohrbrüche gezählt, während im Jahr 2024 nur fünf auftraten. Auch Norderstedt hat ein 380 Kilometer langes Trinkwassernetz, das bis zu 60 Jahre alte Leitungen enthält und jährlich rund zwei Kilometer erneuert werden.

Rohrbrüche können erhebliche Schäden nach sich ziehen. Hausbesitzer tragen in der Regel die Hauptverantwortung für Reparaturen und Wartung der Installationen und Rohrleitungen. Bei Vernachlässigung könnten die Kosten auf sie zukommen. Mieter sollten im Falle eines Rohrbruchs ihren Vermieter umgehend informieren; in der Regel ist dieser für die Reparaturen und die anfallenden Kosten zuständig. Versicherungsgesellschaften können je nach Art des Rohrbruchs und der Policen ebenfalls für die Kosten aufkommen, weshalb es ratsam ist, den Vorfall zeitnah zu melden, wie versicherungsvergleich1.com berichtet.

Details
Vorfall Rohrbruch
Ursache marode Trinkwasserrohre, teils bis zu 70 Jahre alt
Ort Sülfeld, Deutschland
Schaden in € 4.500.000
Quellen