Uruguay in Trauer: Ex-Präsident José Mujica stirbt mit 89 Jahren

Montevideo, Uruguay - José Mujica, der ehemalige Präsident Uruguays, ist am Dienstag, dem 13. Mai 2025, im Alter von 89 Jahren verstorben. Er erlag einem Krebsleiden, das bereits im vergangenen Jahr als Speiseröhrenkrebs diagnostiziert wurde. Mujica war eine prägende Figur der uruguayischen Politik und wurde weltweit als „ärmster Präsident der Welt“ bekannt, da er einen bescheidenen Lebensstil pflegte und auf einen Großteil seines Gehalts verzichtete. Er fuhr stets einen VW Käfer und setzte sich für soziale Gerechtigkeit ein. In vielen seiner Äußerungen betonte er, dass es sich lohne, für mehr Nahrung und bessere Lebensbedingungen für die Menschen zu kämpfen. Laut t-online wurde er posthum von Uruguays Präsident Yamandú Orsi gewürdigt.
Mujica wurde als Mitglied der Tupamaros-Guerilla bekannt und saß zwischen 1972 und 1985 in Haft, wo er Folter und Isolationshaft erlebte. Nach seiner Freilassung und der Amnestie 1985 war er maßgeblich an der Gründung der Movimiento de Participación Popular (MPP) beteiligt, die 1989 ins Leben gerufen wurde. Sein politischer Werdegang führte ihn 1995 erstmals ins Parlament und schließlich von 2010 bis 2015 an die Spitze des Landes. Während seiner Präsidentschaft verfolgte er einen links-pragmatischen Kurs und setzte sich für verschiedene soziale Reformen ein. Ende des letzten Jahres wurde er von den Präsidenten Kolumbiens und Brasiliens mit hohen Auszeichnungen geehrt, wies jedoch darauf hin, dass er kein Mann der Auszeichnungen sei.
Das Erbe José Mujicas
José Mujicas Tod hinterlässt eine große Lücke in der uruguayischen Politik. Er war bekannt für seinen Einsatz für soziale Gerechtigkeit und sein Engagement für die unteren Schichten der Gesellschaft. Seine Präsidialzeit war geprägt von einer proaktiven Sozialpolitik, die auch von der sozialen Bewegungen unterstützt wurde, die in Uruguay eine wichtige Rolle spielten. Diese Bewegungen sind unabhängig von parteipolitischen Bindungen und agieren gegen gesellschaftliche Missstände. Oberthemen ihrer Proteste sind unter anderem Menschenrechte, Arbeitsbedingungen und Umweltfragen, die auch Mujica am Herzen lagen, wie bpb dokumentiert.
In den letzten Jahren der Militärdiktatur in Uruguay (1973-1984) waren viele dieser sozialen Bewegungen entstanden, die sich für die Rechte der Bürger einsetzten. Diese historischen Momente verhalfen ihnen in der Zusammenarbeit mit der Regierung seit 2005 zu einem stärkeren Einfluss. Besonders aktiv sind Gruppen, die sich für die Verbesserung der Schulbildung, bessere Arbeitsverhältnisse und soziale Sicherheit einsetzen, Themen, die Mujica während seiner Amtszeit gefördert hat. Mit seinem Tod verlieren sie nicht nur einen Unterstützer, sondern auch eine Symbolfigur des Wandels und der Hoffnung für viele Uruguayer.
Mujica hätte am 20. Mai 2025 seinen 90. Geburtstag gefeiert. Sein unkonventioneller Lebensstil und seine politische Philosophie werden weiter lebendig bleiben und die kommende Generation inspirieren. In Erinnerung an seine Verdienste ist es wichtig, die sozialen Bewegungen, für die er ein standfester Unterstützer war, weiterhin zu fördern und zu unterstützen.
Details | |
---|---|
Ort | Montevideo, Uruguay |
Quellen |