Familienfreundschaft oder Betrug? Lohmarer Senioren verlieren 120.000 Euro

Pärchen erschwindelt 120.000 Euro von befreundeten Senioren
Ein junger Mann und seine Frau stehen in der Kritik, nachdem sie innerhalb weniger Monate insgesamt 120.000 Euro von einem älteren, befreundeten Ehepaar aus Lohmar ergaunert haben. Die Täter hatten sich als enge Vertraute dargestellt, sodass die Senioren, die anfänglich ein gutes Verhältnis zu dem Pärchen pflegten, an die Lügen glaubten und bereitwillig Geld übermittelten.
Die strafbare Handlung begann mit einem harmlosen Auftakt, als der 36-jährige Angeklagte, ein Handwerker, um Hilfe für angebliche Erbstreitigkeiten in seinem Heimatland bat. Im Verlauf der Zeit steigerten sich seine Forderungen jedoch immer weiter, was in immer fantastischer werdenden Geschichten mündete. Angefangen bei einer angeblichen schweren Krankheit seines Vaters, bis hin zu einer dramatischen Entführungsstory, die die Senioren in einen emotionalen Ausnahmezustand versetzte.
Manipulation und finanzielle Drangsalierung
Die Opfer reagierten auf die Nöte des Pärchens, indem sie wiederholt hohe Geldbeträge überwiesen. Die 82-jährige Seniorin übermittelte Summen von mehreren Tausend Euro, und auch ihr Ehemann kam seinerseits mit hohen Bargeldbeträgen zur Unterstützung. Durch eine manipulative Vorgehensweise und geschickte Emotionalisierung gelang es den Tätern, das Vertrauen ihrer Opfer immer weiter auszunutzen und sie zu finanziellen Leistungen zu drängen.
Die Situation eskalierte weiter, als die Angeklagten schließlich falsche Notlagen inszenierten, um zusätzliches Geld zu erhalten. Ein Teil der gezogenen Beträge wurde offenbar für persönliche Ausgaben verwendet, und der Angeklagte gestand zu, dass er insbesondere auch für seine Spielsucht Geld ausgegeben hatte. Die Polizei wurde schließlich durch die Mitarbeiterin einer Sparkassenfiliale alarmiert, die verdächtige Kontobewegungen entdeckte.
Konsequenzen und Ausblick
In der Gerichtsverhandlung gab die 82-Jährige zu, dass sie zuerst an die gute Absicht des Pärchens glaubte und glaubte, jemandem in Not zu helfen. Im Kontrast dazu äußerte ihr Ehemann eine nüchterne Sichtweise und witternte mögliche finanzielle Schwierigkeiten durch den Verlust des Geldes. Der Richter äußerte nicht nur großes Unverständnis für die Situation des Pärchens, sondern ordnete auch eine Bewährungsstrafe für die Frau und eine zweijährige Haftstrafe für ihren Mann an.
Es wurde ein zivilrechtliches Schuldanerkenntnis erzielt, das sicherstellen soll, dass die Betrüger einen Teil des Geldes über die nächsten Jahrzehnte zurückzahlen. Doch der emotionale und finanzielle Schaden, den das Pärchen angerichtet hat, wird für die betroffenen Senioren möglicherweise nie vollständig behoben werden können.
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