Kölner Dom erstrahlt in neuem Licht: Feierliche Enthüllung der LED-Beleuchtung

Der Kölner Dom erstrahlt nun in neuem Licht, doch Umweltschützer kritisieren die „Lichtsünde“ und warnen vor Lichtverschmutzung. Eine kontroverse Diskussion über Tradition und Naturschutz entbrennt.
Der Kölner Dom erstrahlt nun in neuem Licht, doch Umweltschützer kritisieren die „Lichtsünde“ und warnen vor Lichtverschmutzung. Eine kontroverse Diskussion über Tradition und Naturschutz entbrennt.

Jetzt funkelt der Kölner Dom – aber Umweltschützer beklagen „Lichtsünde“

Am 21.23 Uhr erstrahlt der Kölner Dom in neuem Licht. Bei einem symbolischen Knopfdruck wird die neue Beleuchtung freigeschaltet, die die beeindruckende Architektur der Kathedrale in einer bislang unbekannten Weise zur Geltung bringt. Die 700 neuen LED-Leuchten sorgen dafür, dass die Dreidimensionalität des Doms klarer sichtbar wird, als es mit den früher eingesetzten Halogenlampen der Fall war. Diese technologische Umstellung wurde von der katholischen Kirche, der Stadt Köln und der Rhein-Energie in monatelanger Planungsarbeit umgesetzt.

Ein Lichtkonzept mit Herausforderungen

Die Lösung für die neue Beleuchtung war nicht einfach. Da am Dom keine Löcher gebohrt werden durften, stellte der Einbau der modernsten Lichttechnik eine technische Herausforderung dar. Die verantwortlichen Projektleiter sind stolz auf die innovative Installation, die nicht nur ästhetische, sondern auch ökologische Überlegungen in den Fokus rückt. Der Einsatz von LED-Technologie führt zu einem signifikanten Rückgang des Stromverbrauchs, wodurch die jährlichen Kosten voraussichtlich deutlich sinken werden.

Umweltschutzbedenken

Allerdings wird die neue Beleuchtung von Umweltschützern kritisch betrachtet. Der BUND Köln äußert Bedenken, dass die verstärkte Lichtemission zur Lichtverschmutzung beiträgt und somit negative Auswirkungen auf die lokale Tierwelt hat. Vor allem Nachtaktive Tiere wie Fledermäuse und Eulen könnten durch die neue Beleuchtung beeinträchtigt werden. Die Aktivisten fügen hinzu, dass für solche Projekte eine stärkere Beteiligung der Naturschutzbehörde notwendig sei, um die Belange geschützter Arten zu wahren.

Öffentlicher Disput und Forderungen nach Kompromissen

Der Streit um die neue Beleuchtung hat auch zu hitzigen Diskussionen geführt. Während die Stadt und die Projektverantwortlichen an die positiven Aspekte und die Energieeinsparungen erinnern, betonen die Gegner die Notwendigkeit, einen Ausgleich zwischen technischer Innovation und Naturschutz zu finden. Sie fordern unter anderem die Dimmung der Beleuchtung ab bestimmter Uhrzeiten und eine Anpassung an die Bedürfnisse der Tiere in der Umgebung.

Fazit

Die neue Beleuchtung des Kölner Doms illustriert den Spannungsbogen zwischen moderner Technik und traditionellem Erbe, gepaart mit den zeitgenössischen Anforderungen des Umweltschutzes. Die Diskussion zeigt eindrücklich, dass öffentliche Bauprojekte nicht nur ästhetische, sondern auch ökologische und soziale Dimensionen berücksichtigen müssen. Die Einsparungen im Energieverbrauch könnten in Zukunft ein wichtiger Aspekt für weitere Maßnahmen in der Stadt sein, die sowohl Tradition als auch Fortschritt gerecht werden.

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